Talentförderung von Studenten in OWL Stipendien-Rekord trotz Krise: Noch zehn Stipendien bis zur 500

Bielefeld/Paderborn. Entgegen der düsteren wirtschaftlichen Aussichten für die kommenden Monate investieren viele Unternehmen in OWL weiter in die Talentförderung. Dank des Engagements steuert die Stiftung Studienfonds OWL, die Stipendien an Studenten in OWL vergibt, mitten in der Corona-Krise auf einen Rekord zu – 500 Stipendien in einem Jahr zu gewinnen. Bis zum Rekord fehlen nur noch zehn Stipendien. Die Stiftung Studienfonds OWL vergibt an den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Fachhochschule Bielefeld, der Technischen Hochschule OWL sowie der Hochschule für Musik Detmold sogenannte Deutschlandstipendien. &bdquo;Wenn die Finanzierung für ein Stipendium in Höhe von 1.800 Euro pro Jahr von privater Seite steht, erhöht der Bund den Betrag auf 3.600 Euro. Jeder Stipendiat erhält so 300 Euro im Monat", erklärt die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung, Julia Kralemann. Nur wenige Unternehmen beenden ihr Engagement wegen der Krise Zudem vergibt die Stiftung Sozialstipendien, die aufgrund finanzieller oder persönlicher Bedürftigkeit vergeben werden. Den Stipendiaten wird monatlich eine Förderrate von jeweils 150 Euro ausgezahlt. &bdquo;Dieser Betrag setzt sich allerdings zu 100 Prozent aus privaten Fördergeldern zusammen. Eine Aufstockung durch Bundesmittel findet nicht statt", sagt Kralemann. Im Januar setzt sich der Studienfonds OWL das Ziel, bis zum Jahresende 500 Stipendien zu gewinnen. Zu einer Zeit, in der noch niemand mit einer Krise rechnet. Als dann die erste Corona-Welle Deutschland erfasst, rechnet die Stiftung mit vielen Absagen. &bdquo;Doch entgegen unserer anfänglichen Befürchtung haben wir coronabedingt nur wenige Unternehmensförderer verloren, viele haben uns die Treue gehalten und neue sind hinzugekommen", ergänzt Geschäftsführerin Katja Urhahne. &bdquo;Das freut uns sehr, ist es doch ein Beweis dafür, dass Talentförderung in den meisten Unternehmen einen hohen Stellenwert einnimmt und unsere enge Zusammenarbeit eine Verbundenheit schafft." 179 Förderer spenden Stipendien für Studenten in OWL Das bestätigen inzwischen 103 Unternehmen sowie 76 weitere Spender aus OWL, die trotz Krise ihr Engagement in diesem Jahr fortsetzen oder sogar erhöhen. Dazu zählt auch der Bielefelder Softwarehersteller Diamant Software. Geschäftsführer Haiko van Langen fördert seit 2011 Stipendiaten über den Studienfonds OWL. Mitte im Krisenjahr steigert van Langen sein Engagement auf elf Stipendien. &bdquo;Wir möchten damit ein Zeichen in Richtung der Studierenden setzen, die stark unter der Pandemie leiden", so van Langen. Bislang ist das Unternehmen nach Angaben des Geschäftsführers gut durch die Krise gekommen. &bdquo;Doch natürlich herrscht auch bei uns große Verunsicherung. Für mich wäre es aber das falsche Signal gewesen, das Engagement für den Studienfonds in der Krise zu beenden", sagt van Langen. &bdquo;Wir sehen die Vergabe von Stipendien auch als Chance, um junge Menschen für OWL und ihre Unternehmen zu begeistern. Das ist wichtig für die gesamte Region, denn irgendwann hat diese Krise ein Ende." Durch die Stiftung entsteht für Stipendiaten und Förderer ein großes Netzwerk Außerdem profitieren laut van Langen Förderer und Stipendiaten von einem großen Netzwerk. &bdquo;Wir haben über die Stiftung schon viele tolle, junge Menschen kennengelernt, Praktikanten und Werkstudenten gefunden und stehen immer in einem engen Austausch. Es lohnt sich für beide Seiten." Der Bielefelder Unternehmer hofft, dass sich weitere Unternehmen finden, die den Studienfonds OWL unterstützen. Der Weg zum Rekord von 500 Stipendien ist nicht mehr weit. &bdquo;490 Stipendien sind bereits sicher", sagt Geschäftsführerin Urhahne. Damit schüttet die Stiftung bereits jetzt mehr als 1,6 Millionen Euro aus. Bei 500 Stipendien wären es dann insgesamt 1,7 Millionen Euro an Stipendiengeldern. &bdquo;Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen. Unser Kuratorium und unsere Alumni unterstützen uns im Werben für die gute Sache stark auf den letzten Metern", sagt Urhahne. Insgesamt geht jedoch noch mehr: Das Bundesforschungsministerium würde dem Studienfonds Mittel für insgesamt 900 Deutschlandstipendien zur Verfügung stellen.

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