Greven

Geschwister stürzen in Teich und sterben

Die Zweijährigen wurden in die Uniklinik Münster gebracht, wo zunächst der Junge und wenig später auch seine Schwester starb.

Zwei Kleinkinder wurden leblos in einem Teich entdeckt. | © Symbolbild Pixabay

26.06.2020 | 26.06.2020, 19:04

Greven (dpa). Nach dem Sturz in einen Gartenteich im münsterländischen Greven sind zwei kleine Kinder gestorben. Die beiden zweijährigen Geschwister - ein Junge und ein Mädchen - starben am Freitag im Krankenhaus, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster sagte.

Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht. „Es handelt sich um ein tragisches Unglück." Weitere Angaben wollte der Sprecher aus Rücksicht auf die Familie nicht machen.

Die beiden Kinder waren am Donnerstagnachmittag leblos in dem Teich entdeckt worden. Sie wurden in kritischem Zustand unter lebenserhaltenden Maßnahmen in die Universitätsklinik in Münster gebracht, wo zunächst der Junge und wenig später auch seine Schwester starb.

Gartenteiche als Gefahr nicht unterschätzen

Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) weist immer wieder darauf hin, wie gefährlich Gartenteiche für Kinder sein können. Im Jahr 2017 starben 16 Menschen in Deutschland in Gartenteichen, Privatpools, Planschbecken oder Bächen. Die Unachtsamkeit und Sorglosigkeit der Eltern sei dabei die häufigste Unfallursache. Es sei wichtig, bereits bei der Planung eines Gartenteichs geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu treffen oder nachrüsten lassen, um Kleinkinder zu schützen.

Wie die Ertrinkungsfälle der Vergangenheit zeigen, sind auch der Teich in Nachbars Garten oder der kleine Bach hinter dem Grundstück, selbst das kleine Planschbecken auf der Terrasse weitere Gefahrenquellen. Tore und Übergänge sollten deshalb so gesichert sein, dass sie von Kindern nicht geöffnet oder überklettert werden können. Im Jahr 2019 sind in Deutschland 417 Menschen ertrunken. 87 Prozent starben in Binnengewässern, wie die DLRG im März 2020 mitteilte.