Gesundheit

Expertenchat zu Spielsucht

Hunderttausende sind in Deutschland süchtig nach Computerspielen, Internet und Glücksspiel an Automaten. Doch es gibt Hilfe.

Süchtig nach Action: Computerspiele sind für viele Kinder und Jugendliche inzwischen zur Gefahr geworden. | © Bethel/ Christian Weische

20.09.2019 | 26.09.2019, 08:13

Bielefeld. Immer mehr Familien in Deutschland sind von dem Problem betroffen: von Spielsucht. Sprach man vor 20 Jahren noch ausschließlich von Glücksspielen um Geld an Automaten, hat sich das Bild inzwischen deutlich verändert. Die noch weitaus größere Zahl Suchtbetroffener kommt aus dem Bereich der Computerspiele.

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Die Zahlen sind dramatisch. In Deutschland sind laut Experten circa 265.000 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren glücksspielsüchtig. Rund 275.000 Menschen zeigen bereits ein problematisches Glücksspielverhalten. Noch größer ist die Anzahl der Menschen, die internetabhängig sind. Mehr als eine halbe Million im Alter von 14 bis 64 Jahren galten vor einigen Jahren in einer Studie als internetabhängig. Männliche Heranwachsende sind mit einer Online-Computerspielabhängigkeit am häufigsten betroffen. Tendenz deutlich steigend. Vor allem bei Kindern, deren Tag oft von Spielkonsole, Handy, Tablet und PC dominiert wird. Bei Mädchen und jungen Frauen spielt die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken zunehmend eine Rolle.

Mit dem bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht wird jedes Jahr im September deutschlandweit auf das hohe Suchtpotenzial von Glücks- und Computerspielen aufmerksam gemacht. Doch woran erkennt man denn nun, ob man selbst oder die Kinder in Gefahr sind, spielsüchtig zu werden? Und was kann man tun, wenn man den Verdacht hegt? Wo gibt es Hilfe? Wie kann man Kinder von vornherein schützen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet heute in unserem Expertenchat Frank Gauls, Leiter der Ambulanten Suchthilfe in Bethel. Er steht jetzt von 14 bis 16 Uhr als Experte zur Verfügung.

Eine dreistellige Zahl von Menschen aus OWL wendet sich jedes Jahr an die Fachstelle der Ambulanten Suchthilfe Bethel am EvKB. Zuletzt auch vermehrt Eltern, deren Kinder einen auffälligen PC/Internet-Gebrauch zeigen und viele Stunden täglich an PC und Handy verbringen. Die Fachstelle gibt es seit 20 Jahren und ihre Berater verfügen über viel Erfahrung mit dem Problem der Spielsucht.

Die Ambulante Suchtstelle in Bethel bietet auch telefonische Beratung an. Sie ist unter 0521-77 27 87 52 zu erreichen.