Hildesheim (dpa/lni). Nach dem Masernausbruch an einer Hildesheimer Schule müssen noch 190 Schüler und Lehrer bis
Montagnachmittag nachweisen, dass sie gegen die Krankheit geimpft oder immun sind. Ungeimpfte Kinder dürfen sonst nach Angaben des Landkreises Hildesheim zu ihrem eigenen Schutz zwei Wochen lang nicht den Unterricht besuchen.
Mitarbeiter des Gesundheitsamtes hatten am Freitag die Impfpässe aller 26 Klassen der Gesamtschule sowie die der Lehrer und
sonstigen Schulmitarbeiter überprüft. Am Freitag konnten 510 Schüler und Lehrer einen Schutz nachweisen, das waren 73 Prozent der Betroffenen.
Das Gesundheitsministerium erklärte, die Schule müsse eine Abwägung zwischen der Schulpflicht und dem Schutz der Kinder vor einer ansteckenden Krankheit vornehmen. Auch ohne Impfpflicht gelte es, eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden und für ungeimpfte Menschen lebensgefährlichen Krankheit zu verhindern.
Seit Jahresbeginn sind in Niedersachsen mehr Menschen an Masern erkrankt als im gesamten Vorjahr, von 26 Fällen wurden 17 aus dem Kreis Hildesheim gemeldet.
Masern sind für ungeimpfte Menschen sehr ansteckend. Das Virus wird als Tröpfcheninfektion etwa beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Eine Infektion verursacht Fieber, Husten, Entzündung der Augenbindehaut und Hautausschlag. Die Krankheit kann schwerwiegend verlaufen. Als lebensbedrohliche Komplikation kann eine Gehirnentzündung
auftreten.
Zwar sank die Zahl der bundesweiten Masernfälle nach Angaben des Robert Koch-Instituts von 929 Fällen 2017 auf 543 Fälle im vorigen Jahr. Doch in Europa vervielfachte sich die Zahl der Masernerkrankungen von 5273 im Jahr 2016 auf 23 927 im Folgejahr.