Bauarbeiten bei der Bahn: IC-Halte in Gütersloh und Herford fallen aus

Bielefeld. Der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe geht weiter davon aus, dass der zweite Bauabschnitt beim Bau der Eisenbahnbrücken in Bielefeld im nächsten Jahr startet. Das werde massive Auswirkungen für Reisende haben. Unter anderem sollen einzelne IC-Linien nicht in Gütersloh und Herford halten. Der Verbund reagierte auf seiner Verbandsversammlung in Bielefeld außerdem verwundert auf die jüngste Mitteilung von Pro Bahn. Wie die Neue Westfälische berichtete, will der Fahrgastverband von internen Überlegungen der Bahn AG erfahren haben. Demnach sollte der Bau der drei Eisenbahnbrücken in Bielefeld, der Bahn- und Autoverkehr erheblich behindert, im März 2019 unterbrochen – und gar auf 2024 verschoben werden. Die Bahn AG hatte das zwar dementiert, aber auch nicht konkreter Stellung bezogen. &bdquo;Wir reden permanent mit den Infrastruktureigentümern und uns ist davon nichts bekannt", sagte Kai Schulte. Der stellvertretende Geschäftsführer bezog sich nicht allein auf den angeblichen Aufschub der Bauarbeiten – sondern auch auf den von Willi Wächter angeführten Hintergrund. Laut Vorsitzenden des Fahrgastverbandes drohe beim Übergang von der ersten in die zweite Bauphase nämlich eine Totalsperrung der Hauptbahnlinie zwischen Berlin und Köln von vier Tagen. Laut Wächter wollen die Ingenieure der Baufirma beim Wechsel vom Personen- auf die Gütergleise keine Züge fahren lassen, was auch den Bielefelder Hauptbahnhof lahmlegen würde. Weitere Einschränkungen für Pendler Der Verkehrsverbund OWL geht zumindest davon aus, dass der zweite Bauabschnitt zwischen 16. März und 14. Oktober 2019 so umgesetzt wird, wie er ursprünglich geplant worden war. Weiterhin werden dabei nur zwei von vier Gleisen befahren werden können. Aktuell ist dies das Personen-, im zweiten Abschnitt das Gütergleis. &bdquo;Das führt am Hauptbahnhof in Bielefeld zu massiven Einschränkungen", sagte Kai Schulte. Weil 2019 aber nicht allein im Umkreis des Hauptbahnhofs, sondern auch am Brackweder Bahnhof oder in Lippe gebaut wird, müssen sich Reisende auf &bdquo;einige Ausfälle" einstellen, wie Schulte ankündigte. Auswirkungen gibt es etwa für die Regionalbahnen 74 und 75 sowie den Regionalexpress 78. Die beiden erstgenannten sind von der Baustelle in Brackwede betroffen, der Regionalexpress zwischen Bielefeld und Herford verkehrt mit Ausnahme einer morgendlichen Stoßzeit nicht mehr. Massive Veränderungen gibt es auch für die Reisenden im Fernverkehr. So halten die IC-Linien 32 und 55 nach aktuellem Stand vorerst nicht in Gütersloh und Herford. &bdquo;Als Gütersloherin finde ich inakzeptabel, dass sieben Monate lang kein Intercity in Gütersloh halten wird", sagte Versammlungsmitglied Birgit Niemann-Hollatz, Fraktionschefin der Grünen im Gütersloher Rat. Schulte bestätigte, dass das ein &bdquo;riesiger Eingriff" für viele Reisende sei, bei dem jeder Einzelne Einschränkungen hinzunehmen hat. Fernverkehrskonzept soll 2030 stehen Auch der Deutschland-Takt und dessen Auswirkungen auf den Regionalverkehr in OWL beschäftigte die Versammlung im Technischen Rathaus. Dabei handelt es sich um einen Fernverkehrkonzept des Bundesverkehrsministeriums, das 2030 fertig sein soll. &bdquo;Die Trassenkapazität soll dabei so ausgestaltet werden, dass möglichst viele Züge fahren können, und die Reisezeiten möglichst gering sind", erklärte Schulte. Wie diese Zeitung berichtet hatte, sieht das Konzept alle bestehenden Fernverkehrshalte in OWL vor. Zudem sollen die Züge zwischen Köln und Berlin künftig im 30-Minutentakt verkehren. Aktuell beträgt die Taktung noch eine Stunde. Erfreulich ist aus heimischer Sicht auch die Bahn-Ankündigung, dass der für 2020 geplante ICE-Sprinter zwischen Köln und Berlin demnächst auch in Bielefeld halten wird. Schulte: "Ambitionierte Ziele" Die Verantwortlichen um VVOWL-Geschäftsführer Stefan Honerkamp wiesen zugleich auch darauf hin, dass für eine schnellere Taktung auch massive Eingriffe in die Infrastruktur und die Bestandsstrecke nötig seien. &bdquo;Die Ziele sind ambitioniert", sagte Schulte. Bezogen auf den Nahverkehr findet es der stellvertretende VVOWL-Geschäftsführer aber erfreulich, dass etwa die Strecke zwischen Bielefeld, Warendorf und Münster künftig schneller gemacht werden soll. &bdquo;Das kann uns nur helfen", sagte er, der dafür abermals auf den Ausbau der Infrastruktur hinwies.

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