"Car-Freitag": 50 Tuner treffen sich trotz des Verbots in Paderborn

Paderborn/Köln. Der sogenannte &bdquo;Car-Freitag" ist in der Region weitestgehend ruhig verlaufen. An dem Tag feiern Anhänger der Autotunerszene traditionell den Start in die Saison. Die Polizei war mit zusätzlichem Personal im Einsatz. Im Kreis Gütersloh stellten die Beamten zahlreiche Geschwindigkeitsverstöße fest - allerdings nicht nur von Tuning-Fans. In Paderborn, einem der Hot-Spots der Tuning-Szene, verlief der "Car-Freitag" ruhig. Die Szene hielt sich überwiegend an das städtische Verbot, sagt die Polizei auf Anfrage von nw.de. Die Ausnahme bildeten rund 50 Tuner, die sich gegen 17 Uhr auf einem Parkplatz der Universität Paderborn trafen. Nach einer Lautsprecherdurchsage der Beamten fuhren die Tuner wieder aus der Stadt. Auch in der Nacht blieb es ruhig. Rennen oder andere szenetypische Verstöße stellte die Paderborner Polizei nicht fest. Am Donnerstagabend hatten sich rund 500 Tuner mit ihren Fahrzeugen am Pohlweg getroffen. Sie verließen aber bis Mitternacht das Gelände und hielten sich somit an den zeitlichen Rahmen des Verbots von Tuningtreffen in Paderborn. Polizei legt in Bielefeld Autos still Auch in Bielefeld war die Polizei im Einsatz, um illegale Autorennen zu verhindern. Am frühen Nachmittag haten sich über 200 Fahrzeuge der Tuningszene neben der Autobahn A2 auf der Raststätte Lipperland-Süd versammelt. Dort wurde die Ausfahrt überwacht und auffällige Fahrzeuge näher überprüft. Bei mehreren Wagen war die Betriebserlaubnis durch unzulässige Veränderungen erloschen. Ein polnischer Opel fiel zunächst mit einem Beleuchtungsmangel auf und wurde angehalten - dann bemerkte ein Beamter tiefe Risse in den Hinterreifen mit Sicht bis auf das Drahtgeflecht, Rostschäden und mehr. Der Pkw wurde stillgelegt. Ein anderer Fahrer stand unter dem Einfluss von Drogen und musste mit zur Blutprobenentnahme. Ein Bußgeldverfahren wurde eingeleitet. Die Ansammlung wurde aufgelöst, es wurden 62 Personen des Platzes verwiesen. Auch im Bielefelder Stadtgebiet waren Autos und Motorräder mit unzulässigen Umbauten unterwegs und wurden von der Polizei überprüft. Insgesamt wurde an 22 Fahrzeugen das Erlöschen der Betriebserlaubnis festgestellt. Drei Fahrzeuge davon waren verkehrsunsicher, sodass eine Zwangsstilllegung angeordnet wurde. Viele Kraftfahrer waren trotz der angekündigten Kontrollen zudem mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs Geschwindigkeitsverstöße im Kreis Gütersloh Auch im Kreis Gütersloh fuhr die Polizei verstärkt Streife. Im Internet hatten sich Gerüchte verbreitet, dass die Szene ihren Treffpunkt möglicherweise dorthin verlagern könnte. Doch auch hier bliebt es ruhig. Die Polizei stellte an den bekannten Anlaufpunkten nur ein geringes Aufkommen von Tuning-Fans fest. Im Industriegebiet von Herzebrock-Clarholz trafen sich etwa 50 bis 60 Tuningfans mit ihren Fahrzeugen an der dortigen Tank- und Waschanlage, so die Polizei. Dort wurden den Beamten zwei Tuning-Fans gemeldet, die mit ihren Fahrzeugen mit offenbar überhöhter Geschwindigkeit oder lauten Motoren im Bereich des Treffpunktes unterwegs waren. Insgesamt sei das Treffen aber störungsfrei verlaufen. Gegen 21:30 Uhr wurden vor Ort keine Personen mehr angetroffen. Abseits der Treffen fasste die Polizei allerdings mehrere Raser auf den Straßen - darunter vor allem ganz normale Autofahrer und keine Tuning-Fans: Bei den durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen im Kreis Gütersloh wurden am Karfreitag 195 Geschwindigkeitsverstöße geahndet. 150 Fahrzeugführer werden ein Verwarngeld zahlen müssen und gegen 45 Fahrzeugführer wurden Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen vorgelegt. Drei Verkehrsteilnehmer erwartet ein Fahrverbot von einem Monat. Tagesschnellster war ein Auto mit 101 km/h bei erlaubten 50 km/h. Weiterhin wurden rund 15 Fahrzeuge auf technische Mängel oder unerlaubte Veränderungen untersucht. Viermal lag ein Erlöschen der Betriebserlaubnis vor und es wurden Mängelkarten ausgestellt. "Nicht jeder Tuner ist ein Raser" Auch in Rest Nordrhein-Westfalens trafen sich Tuning-Fans mit ihren Autos, darunter vor allem im Ruhrgebiet. Rund um Recklinghausen beispielsweise wurden am Kar-Freitag 630 Fahrzeuge kontrolliert. 449 Mal seien Verwarnungsgelder ausgesprochen worden, weil Fahrer zu schnell unterwegs waren, so die Polizei. Bei den Treffen tauschen die Teilnehmer Tipps und Erfahrungen mit ihren oft tiefergelegten und leistungsgesteigerten Autos aus. Immer wieder gibt es aber auch Geschwindigkeitsüberschreitungen und Wagen, die so massiv &bdquo;frisiert" wurden, dass die Polizei sie aus dem Verkehr ziehen muss. Die Polizei in NRW stellte aber klar: &bdquo;Nicht jeder Tuner ist ein Raser. Viele Fahrzeugbesitzer investieren viel Zeit und Geld in ihr Hobby und achten dabei auf die rechtlichen Bestimmungen." NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) hatte vergangene Woche angekündigt, er wolle Rasern die Autos wegnehmen und diese versteigern. Der Erlös solle in die Staatskasse fließen. &bdquo;Wer glaubt, dass er in unseren Innenstädten Rennen fahren darf, der sollte schon einmal anfangen, für ein Fahrrad zu sparen", empfahl Biesenbach. Mit Informationen der dpa.

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