Schutzbemühungen

Erstmals Handelsverbot für Haie: Weltartenkonferenz endet

Unter anderem für den Wahlhai beschloss die Weltartenkonferenz in Samarkand ein kommerzielles Handelsverbot. (Archivbild) | © Flora Tomlinson-Pilley/AP/dpa

05.12.2025 | 05.12.2025, 04:02

Nach knapp zwei Wochen endet die Weltartenkonferenz im usbekischen Samarkand mit einem ersten Handelsverbot für Haie. Beim Handel mit Wasserfröschen gab es Einschränkungen - was Auswirkungen auf den Markt für Froschschenkel haben könnte, die in Europa als Delikatesse gelten. Zum Abschluss der Konferenz sollte es am Freitag noch um Beschlüsse zum Schutz von Pflanzen gehen. Viele wichtige Entscheidungen sind bereits gefallen:

Mehr Schutz für Meeresbewohner

Bestimmte Haie und Rochen stehen künftig stärker unter Schutz. Beim Weißspitzenhochseehai beschloss die Konferenz erstmals ein kommerzielles Handelsverbot für Haie. Barbara Slee vom International Fund for Animal Welfare (Ifaw) ging in ihrer Einschätzung der Entscheidung weit: Die Listung könne die Art «vor dem Aussterben bewahren.»

Auch für Wasserfrösche sollen künftig Handelsbeschränkungen gelten. (Archivbild) - © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Auch für Wasserfrösche sollen künftig Handelsbeschränkungen gelten. (Archivbild) | © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Auch für Walhaie und Teufelsrochen gilt nun ein Handelsverbot. Strikte Handelsbeschränkungen wurden für weitere Arten etwa aus der Gruppe der Glatthaie beschlossen.

Delikatesse Froschschenkel: Tiere kommen auf Schutzliste

Für den Handel mit bestimmten Wasserfröschen gelten ab Mitte 2027 strenge Regeln. Sie werden vor allem für den Verkauf von Froschschenkeln gefangen, die einigen Menschen als Delikatesse gelten.

Giraffen bleiben weiterhin geschützt. (Archivbild) - © Julia Ruhnau/dpa-tmn/dpa
Giraffen bleiben weiterhin geschützt. (Archivbild) | © Julia Ruhnau/dpa-tmn/dpa

Die Antragsteller argumentierten mit einer Gefahr für die Tiere durch den internationalen Handel mit Froschschenkeln vor allem für den europäischen Markt. Pro Wildlife zufolge ist die EU der weltweit größte Importeur von Froschschenkeln. Die Entscheidung zur Beschränkung des Handels begrüßt die Organisation daher. «Das ist ein Riesenerfolg, den wir sehr feiern», sagte Sandra Altherr.

Keine Mehrheit für den Schutz aller Aalarten

Einem von der Europäischen Union eingebrachten Antrag zum Schutz bestimmter Aalarten erteilte die Konferenz eine Absage. Für den Japanischen und Amerikanischen Aal kommen keine Handelsbeschränkungen – anders als für ihren gefährdeten europäischen Verwandten, für den es seit 2009 Regeln gibt. Da die Aalarten leicht zu verwechseln sind, wollte die EU Handelsbeschränkungen für weitere Arten erreichen. Für den Handel ist das Tier interessant, weil Aalfleisch in vielen Ländern als Delikatesse gilt. Die Umweltstiftung WWF kritisierte, es sei kurzsichtig, die Interessen der chinesischen und japanischen Zuchtbetriebe vor den Schutz dieser Wanderfischarten zu stellen.

Schutz für Nashörner, Giraffen und Elfenbein bleibt

Der Schutzstatus von bestimmten Giraffen, Nashörnern und Elfenbein bleibt bestehen. Die Konferenz lehnte mehrere Anträge ab, in denen es um Lockerungen bisheriger Regelungen für bestimmte Arten von Giraffen, Nashörnern und ihrem Horn sowie Elfenbein ging.

Namibia sitzt eigenen Angaben nach derzeit auf rund 92 Tonnen Elfenbein. Etwas mehr als die Hälfte davon wollte es handeln und argumentierte mit Verwaltungs- und Sicherheitsproblemen. Das Handelsverbot bleibt aber bestehen. Auch den Handel von Nashörnern und deren Horn wollte Namibia in weiteren abgelehnten Anträgen zulassen und argumentierte mit hohen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen angesichts der Wilderei.

Während Artenschutzorganisationen die Beschlüsse zu Giraffen, Nashörnern und Elefanten lobten, hatte Stephan Wunderlich vom Deutschen Jagdverband einige Kritik daran. Es brauche neue Wege zur Finanzierung von Artenschutz, sagte er. Dazu gehörten auch «unkonventionelle Ansätze des regulierten Handels mit Nashorn-, Elfenbein- und anderen Elefantenprodukten wie Häuten, Leder oder Fleisch», hieß es in einer Mitteilung des Deutschen Jagdverbands und der Deutschen Delegation im Internationalen Jagdrat.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) regelt den globalen Handel mit gefährdeten Arten. Bislang ist dadurch der Handel mit mehr als 40.000 Tier- und Pflanzenarten beschränkt oder verboten worden.