BKK Dr. Oetker bald Heimat-Krankenkasse

Änderung des Firmennamens zum 1. Januar 2012

05.11.2011 | 05.11.2011, 00:00

Bielefeld (nw). Versicherte der BKK Dr. Oetker müssen sich ab 1. Januar 2012 umstellen: Das Bielefelder Unternehmen der gesetzlichen Krankenversicherung firmiert ab dann unter dem Namen "Heimat-Krankenkasse."

Die Namensänderung soll dazu beitragen, das Unternehmen als bundesweit offene, eigenständige Betriebskrankenkasse zu profilieren.

Wie Klemens Kläsener, Vorstandschef der BKK Dr. Oetker, erklärte, ist die Initiative für eine Namensänderung ausschließlich von der Krankenkasse selbst ausgegangen. Man verzichte bewusst auf den eingeführten Markennamen Dr. Oetker, weil "das nicht unsere Marke ist, sondern die Marke eines eines Nahrungsmittelherstellers", sagte Kläsener dieser Zeitung. Der neue Name "gefällt aber auch im Konzern", ergänzte der Manager.

"Heimat" als Signal für Geborgenheit

Den Namen und den visuellen Auftritt der Kasse hat das eigene Marketing in Zusammenarbeit mit der BBDO-Gruppe entwickelt. In der Vorstellungswelt des Marketing soll der Begriff "Heimat" ein Signal dafür sein, dass der Kunde bei seiner Krankenkasse "Geborgenheit" und "Verlässlichkeit" finde, ein Begriff, von dem Kläsener sich verspricht, dass er "eine eigene positive Wertigkeit bekommt", denn "die Gesundheit ist das höchste Gut, für das man einen verlässlichen Partner braucht".

Marketingchefin Christina Kläsener zeigt sich davon überzeugt, dass der Heimatbegriff im Firmennamen keinesfalls Rückständigkeit und Provinzialität signalisiere, das habe sich in Studien gezeigt. "Jugendliche bringen den Begriff nicht mit Trachtengruppen in Verbindung, sondern eher mit einem Freundeskreis und sozialer Verlässlichkeit." Das habe sich unter anderem bei Befragungen von Teilnehmern des Netzportals Facebook gezeigt.

Die BKK Dr. Oetker war bis 2002 eine reine Betriebskrankenkasse, danach bundesweit für Interessenten geöffnet. Relativ niedrige Beitragssätze führten zu einem enormen Wachstum bei den Mitglieder- und Versichertenzahlen. 1995 waren es noch 6.000, inzwischen sind es 150.000 Versicherte, wobei allein zwischen 2004 und 2007 die Zahl um 30 Prozent stieg. Im Jahr 2011 "gehören mehr als 90 Prozent unserer Versicherten nicht zum Oetker-Konzern", so Kläsener. Deshalb habe man geprüft, "ob Dr. Oetker noch der richtige Name für uns ist".

Einmal pro Jahr Zahnreinigung

Der neue Name soll auch für mehr Service stehen. Partner ist die Sanvartis GmbH, die Dienstleistungen wie ein Versorgungsmanagement anbietet. "Der Kunde soll über eine kostenfreie Hotline bei uns auch immer einen Allround-Ansprechpartner finden, der ihn berät", verspricht Kläsener. Ab 1. Januar soll für die Versicherten ein Terminservice beim Arzt dazukommen und einmal pro Jahr übernimmt die Kasse beim Zahnarzt die Kosten für eine Zahnreinigung bis zu 50 Euro.

"Bei Messeauftritten", so Kläsener, "werden wir in Zukunft dann hoffentlich nicht mehr gefragt: ,Wo ist die Pizza?’ "