Grohe wird japanisch

Lixil investiert 3 Milliarden Euro in Übernahme

29.09.2013 | 29.09.2013, 00:00

Hemer/Minden. Der Armaturenhersteller Grohe schlüpft unter das Dach der japanischen Lixil Group Corporation. Grohe bleibt als neue deutsche Tochter eigenständig und soll den eingeschlagenen Kurs fortsetzen.

Nach neun Jahren verkaufen die Investmentfirma TPG und eine Tochter der Großbank Credit Suisse ihren 87,5-Prozent-Anteil an Grohe inklusive Schuldenübernahme für 3,06 Milliarden Euro. Lixil stemmt das Geschäft gemeinsam mit der Japanischen Entwicklungsbank DBJ - es ist die größte Investition eines japanischen Unternehmens in Deutschland.

Anders als bei der TPG-Übernahme ist von Stellenabbau diesmal keine Rede. Im Gegenteil: "Wir wollen unseren seit Jahren eingeschlagenen Kurs eines nachhaltigen Wachstums fortsetzen", betont Unternehmenssprecherin Ulrike Heuser-Greipl. Grohe-Chef David Haines bekräftigte: "Synergien sehe ich eher auf der Umsatzseite, nicht auf der Kostenseite." Nach Stellenabbau klingt das nicht. 2012 erzielte die Grohe AG (nicht identisch mit der Firma Hansgrohe) mit rund 9.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Die Mitarbeiter am Stammsitz Hemer sowie in den Produktionsstandorten Porta Westfalica (mit 350 Beschäftigten) und Lahr seien gestern informiert worden, sagte Heuser-Greipl: "Die Kollegen waren durchaus angetan."

Nach der Übernahme 2004 sollten bei Grohe 1.000 Jobs wegfallen. Seither setzte Grohe auf Wachstum. Im ersten Halbjahr 2013 stiegen die Erlöse im Vorjahresvergleich um weitere fünf Prozent auf 730 Millionen Euro. Ein Hinweis darauf, dass Lixil den eingeschlagenen Kurs fortsetzt, ist der neue Fünf-Jahresvertrag für Haines. Gemeinsam steigen Grohe und Lixil zum Weltmarktführer mit über 4 Milliarden Euro Umsatz auf.