Dürkopp-Adler-Mutter kauft Pfaff AG

Beide Marken sollen eigenständig bleiben

10.05.2013 | 10.05.2013, 00:00

Bielefeld. Ab sofort arbeiten zwei ehemalige Konkurrenten unter einem Dach zusammen: Die ShangGong (Europe) Holding Corp. GmbH, chinesischer Mutterkonzern des Bielefelder Industrienähmaschinenherstellers Dürkopp-Adler, hat die Pfaff AG (rund 250 Mitarbeiter) in Kaiserslautern übernommen. Mit dem Kauf des einst weltgrößten Nähmaschinenherstellers hatten auch die Bielefelder bereits im Jahr 2000 nach dessen Konkurs geliebäugelt. Seit 2009 war die nach einer zweiten Insolvenz neu gegründete Pfaff Industriesysteme und Maschinen AG in Besitz des Maschinenbauers Joachim Richter. Nach Verlusten und einer Umstrukturierung übertrug Richter 2012 seine Anteile an eine Treuhand.

Beide Nähmaschinen-Marken sollen künftig unter dem Dach der SGSB Group zusammenarbeiten, aber eigenständig bleiben, wie Dürkopp-Adler bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mitteilte. Mögliche Synergien würden derzeit geprüft.

Dürkopp-Adler (1.188 Mitarbeiter) setzte im ersten Quartal die gute Entwicklung fort. Die befürchtete Abkühlung in der Autoindustrie blieb aus. "Die Entwicklung läuft weiter geradeaus auf hohem Niveau", so Sprecher Thomas Vogel. Allerdings mehrten sich die Anzeichen für eine Abkühlung. Der konsolidierte Konzernumsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 100.000 Euro auf 26,1 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis (Ebt) stieg um 14,2 Prozent auf 5,3 (Vorjahr: 4,6) Millionen Euro. Dies entspreche einer Umsatzrendite von 20,2 Prozent.

Vor allem die Exporte von Nähtechnik-Produkten in die US-Autoindustrie entwickelten sich weiter gut. Der Umsatz in den USA wuchs um fast 13 Prozent auf 7 (6,2) Millionen Euro. In Asien blieb der Umsatz fast stabil bei 4,3 (4,4) Millionen Euro. Im Hauptmarkt Europa (ohne Deutschland) fielen die Erlöse geringfügig um 4,2 Prozent auf 11,8 (11,3) Millionen Euro. Im Inland schrumpften die Erlöse dagegen um gut 21 Prozent auf 2,2 (2,8) Millionen Euro. Der Exportanteil stieg auf 91,6 Prozent.
In der Bekleidungsindustrie seien die Auftragseingänge rückläufig gewesen - vor allem in China. Insgesamt fiel der Auftragseingang auf 24,8 (25,2) Millionen Euro. Auftragsbestand am 31. März: 20,4 (20,8) Millionen Euro. In der asiatischen Bekleidungsindustrie habe Dürkopp-Adler aber im März einen Großauftrag über mehr als 60 Nähanlagen erhalten.