Bielefeld. Jens Corssen ist zwar kein Handwerker, dennoch spricht er von "Werkzeugen". So auch gestern Abend in der Stadthalle Bielefeld, als der 70-jährige Diplompsychologe vor rund 500 Zuhörern sein Konzept des Selbstentwicklers erklärt.
Es geht um mentale Selbstführung, die den Menschen in diesen schwierigen Zeiten Energie auf dem Weg zu ihren Zielen geben soll. "Ich bin der Zeuge und Kostenberechner meines Denkens und Handelns", sagt Corssen, der sich den Begriff "Der Selbst-Entwickler" hat schützen lassen.
Weitere Vorträge
- 2. Mai: Leo Martin: "Geheimwaffen der Kommunikation"
- 20. Juni: Raphaela Dell: "Schlag nach bei Shakespeare"
- 11. Juli: Jörg Löhr: "Mit Begeisterung zum Erfolg"
- 5. September: Isabel García: "Ich REDE"
- 19. September: Stefan Verra: "Was sagt mein Körper, und warum weiß ich nichts davon?"
- 10. Oktober: Andreas Buhr: "Machen statt meckern!"
- 14. November: Slatco Sterzenbach: "Der perfekte Tag – 365 Tage!"
- 5. Dezember: Sven Gábor Jánszky: "Lebenswelten 2020"
Die "Selbst-Bewusstheit", das erste Werkzeug, über die eigenen Denkgewohnheiten sei die unbedingte Voraussetzung für persönliches Wachstum. "Am Anfang steht also die persönliche Einstellung. Sie erzeugt Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen." Bei diesem Werkzeug greift der in Berlin geborene Berater und Autor auf den Talmud zurück: Achte auf deine Gedanken, denn aus Gedanken werden Worte, aus Worten werden Handlungen, aus Handlungen werden Gewohnheiten, aus Gewohnheiten wird der Charakter. "Und aus dem Charakter wird Ihr Schicksal", sagt Corssen. Wer Veränderung möchte, sollte bei sich selbst anfangen. Die Idee, mit der Veränderung bei sich anzufangen, erzeuge das notwendige Selbstvertrauen und die Kraft, sein Leben in jeder Hinsicht selbstbestimmt zu gestalten. Die Persönlichkeit mache den Unterschied.
Das zweite Werkzeug bezeichnet Corssen als "Selbst-Verantwortung". "Sie sind zu einhundert Prozent für Ihr Erleben und Handeln verantwortlich", sagt der Wahl-Münchner. Wer die Verantwortung für sein Erleben und Tun voll und ganz übernehme, erhöhe seine Eigenmacht und damit die Chance, nötige Veränderungen einzuleiten.
Das dritte Werkzeug, "Selbst-Vertrauen", sei ein Produkt aus Selbstverpflichtung und beseeltem Engagement. Wer lerne und erlebe, dass er sich vertrauen und auf sich selber bauen könne, werde unerschütterlich. Corssen: "Wer sein Ziel leidenschaftlich verfolgt und an sich glaubt, für den sind Hindernisse und Niederlagen nur Durchgangsstationen zum Ziel."
Das vierte und letzte Werkzeug bezeichnet Corssen mit "Selbst-Überwindung". Die Vermeidung von Unlust und Schmerz sei eine häufige Ursache privater und beruflicher Probleme. Bereit sein, für das Erreichen seiner Ziele auch Unlust auf sich zu nehmen, sei der Schlüssel zum Erfolg. "Klagen bringt nichts", ruft Corssen in den Saal.