18.09.2012 | 18.09.2012, 00:00
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Bielefeld (sch). Dieser Mann hat Wirtschaftsgeschichte geschrieben: Guido Sandler (84), Bielefelder Manager, war von den sechziger bis Mitte der 90er Jahre Generalbevollmächtiger und dann persönlich haftender Gesellschafter der Oetker-Gruppe.
Er kennt den Konzern, der mit Lebensmitteln groß geworden ist, eine eigene Bank hat, Hotels betreibt und mit der Schifffahrt mehr Geld verdient als mit seinen Tiefkühlpizzen, so gut wie kaum ein anderer. Erstmals lässt Sandler nun auch eine breitere Öffentlichkeit an seinem Wissen teilhaben.
"Oetker-Rezepte" heißen tiefsinniger Weise seine Memoiren. Die Erinnerungen an seine Manager-Jahre sind bei Hofmann und Campe in Form eines vielseitigen und facettenreichen Interviews entstanden, das der langjährige Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Hugo Müller-Vogg, mit Sandler geführt hat.
Herausgekommen ist Interessantes über Rudolf August Oetker, seinen Sohn August und den amtierenden Oetker-Chef Richard Oetker. Und auch über die Zusammenarbeit mit der Familie. "Ich frage mich immer, wo Manager die Zeit für Golf hernehmen", sagt Sandler im Interview. "Das ist doch eines der zeitaufwendigsten Hobbys. Ich hätte nie, nie Zeit für Golf gehabt. Auch nicht für Tennis."
Erfüllt hat sich Sandler seinen größten Wunsch – nicht mit den Memoiren, sondern mit der Arbeit für Oetker. "Ich hätte nicht gearbeitet für nichts. Geld verdienen war aber nie das oberste Ziel. Aus meinem Leben etwas machen, das hatte ich mir schon vorgenommen."
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