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Brinkmann wird Bugatti

Herforder Modehersteller will wieder wachsen

VON MARTIN KRAUSE
28.01.2011
Trainee Julius Brinkmann (27, Sohn von Klaus), Wolfgang Brinkmann (60), das Model Claudia mit einer der ersten Bugatti-Damenwinterjacken, Klaus Brinkmann (58) und Trainee Markus Brinkmann (30, Sohn von Wolfgang, v. l.) - © FOTO: FRANK-MICHAEL KIEL-STEINKAMP
Trainee Julius Brinkmann (27, Sohn von Klaus), Wolfgang Brinkmann (60), das Model Claudia mit einer der ersten Bugatti-Damenwinterjacken, Klaus Brinkmann (58) und Trainee Markus Brinkmann (30, Sohn von Wolfgang, v. l.) | © FOTO: FRANK-MICHAEL KIEL-STEINKAMP

Herford. Der Herforder Modehersteller Brinkmann will den guten Ruf seiner bekanntesten Marke Bugatti für das Gesamtunternehmen nutzen. Aus der F. W. Brinkmann GmbH ist daher zum 1. Januar die Bugatti GmbH geworden. Die Obergesellschaft Friedrich W. Brinkmann GmbH & Co. KG heißt nun Bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG.

"Der Schritt ist uns nicht ganz leicht gefallen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Brinkmann (60), der die Gruppe gemeinsam mit seinem Bruder Klaus (58) führt. Immerhin habe der Vater das Unternehmen 1947 unter seinem Namen gegründet. Die Herforder möchten aber, dass die Kunden den Firmennamen direkt mit der Marke Bugatti und ihren Produkten in Verbindung bringen können. Alle Auftritte von Managern und Mitarbeitern sollen zugleich die Bekanntheit der Marke stärken.

Die Restrukturierung der Gruppe sei 2010 erfolgreich abgeschlossen worden, sagte der für Finanzen und Produktion verantwortliche Wolfgang Brinkmann. Unter anderem wurden die Marken Atelier Torino und Corpus Line (Maßanfertigung) bei der Tochterfirma Wilvorst (Festbekleidung) in Northeim integriert. Der Standort der Tochter Odermark in Goslar konnte dadurch stark verkleinert werden. Dort arbeiten nur noch etwa 50 Mitarbeiter im Versandlager.

Die Gruppe sei jetzt richtig aufgestellt, das Ergebnis habe sich gegenüber 2009 noch einmal verbessert - obwohl der Umsatz leicht auf 210 (Vorjahr 212) Millionen Euro fiel. Grund für den Rückgang seien vor allem Einbußen im Export nach Großbritannien und Russland infolge der Wirtschaftskrise gewesen. Während der Inlandsumsatz um vier Prozent stieg, sank der Exportanteil auf 45 (47) Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter, die vor gut fünf Jahren noch bei 1.300 lag, sank auf bundesweit 934. Davon arbeiten 360 am Stammsitz in Herford und 120 beim Reitmodehersteller Pikeur in Werther. Weltweit (speziell in Osteuropa und Asien) seien zudem rund 4.000 Menschen exklusiv damit beschäftigt, für die Herforder Mode zu schneidern.

Jetzt stehen "alle Zeichen auf Wachstum", sind Wolfgang und Klaus Brinkmann überzeugt. Mit einem Zuwachs um 4 bis 5 Prozent rechnen sie im laufenden Jahr. Allein die Marke Bugatti könne bereits ein zweistelliges Auftragsplus vorweisen. Freude bereitet die Marke demnach auch den Lizenznehmern, die mit Schuhen, Lederwaren und anderen Produkten unter diesem Namen über 60 Millionen Euro Jahresumsatz erzielen.

Erstmals wagt sich Bugatti zudem in die Damenmode. Nachdem Lizenznehmer jüngst mit Bugatti-Taschen und -Damenschuhen an den Start gingen, sei auf der Messe in Florenz vor wenigen Tagen eine Kollektion mit Damenjacken im mittleren bis oberen Preissegment vorgestellt worden - und die Resonanz sei sehr gut gewesen. Bevor die Jacken im Preis bis 399 Euro in Deutschland zu haben sind, werde aber der Erfolg im Testmarkt Italien abgewartet.


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