Detmold (dpa). Im Prozess um die Pleite des Möbelherstellers Schieder hat der mitangeklagte Firmengründer Rolf Demuth jede Betrugsabsicht abgestritten. Er habe sich ohnehin weniger mit Finanzangelegenheiten als mit möbeltechnischen Fragen befasst, sagte der 71-Jährige am Donnerstag vor dem Landgericht Detmold. Er verstehe zu wenig von Finanzen, um spezielle Manipulationen veranlassen zu können. In dem Prozess geht es um besonders schweren Betrug und Kreditbetrug. Der Schaden soll mindestens 234 Millionen Euro betragen.
Der Anklage zufolge haben Demuth und drei seiner mitangeklagten Ex-Manager Bilanzen gefälscht und so von Banken und Investoren immer wieder frisches Kapital erschlichen. Die Schieder-Möbel Holding GmbH mit europaweit fast 11 000 Mitarbeitern machte 2007 pleite und wurde zerschlagen.
Wer ihn kenne, wisse, dass er mit wirtschaftlichen Dingen wenig am Hut habe, sagte Demuth. Er habe seinen Mitarbeitern immer viel Verantwortung übertragen und damit mehr als drei Jahrzehnte gute Erfahrungen gemacht. Die Aussage des mitangeklagten Ex-Controllers, er habe auf Anweisung gehandelt, sei eine schändliche Verzerrung. Er habe mit seiner gesamten Kraft und seinem privaten Vermögen für die Erhaltung des Unternehmens gekämpft, erklärte Demuth. Dabei habe er rund 40 Millionen Euro verloren und lebe nun von der Unterstützung seiner Familie.