Gütersloh/Dubai (sch). Das Gütersloher Investment-Unternehmen ACI (Alternative Capital Invest) kündigt die Insolvenz für seine Dubai-Fonds II-V an. Voraussichtlich am Freitag werde der Schritt vollzogen, erklärt Nadine Lohmann, Tochter des zurückgetretenen Firmengründers Uwe Lohmann. Für die Fonds hatte die ACI nach Angaben von gestern 70 Millionen Euro eingesammelt. Im Juni hatte ACI dagegen noch von 160 Millionen Euro gesprochen.
"Wir können jetzt nichts mehr für die Anleger tun", bedauert Nadine Lohmann. "Wir müssen abwarten, was der Insolvenzverwalter sagt." Die Wirtschaftskrise, aber auch Intrigen von Konkurrenten, hätten die ACI in Schwierigkeiten gebracht. So habe noch kürzlich ein britischer Großinvestor Interesse am Einstieg in die Fonds II-V bekundet. Das wäre die Rettung gewesen, sagt Nadine Lohmann. Doch der Deal platzte. "Der Investor ist abgesprungen, weil gezielt Falschmeldungen in Umlauf gebracht wurden."
Dabei hatten die Lohmanns zunächst mit großem Erfolg Immobilienfonds angeboten. Aus dem ersten Fonds seien 2007 die Einlagen an die Anleger ausbezahlt worden. "Mit einer Rendite von 36 Prozent." Weitere Fonds folgten, mit den Einlagen wollte ACI weitere Hochhäuser mit klingenden Namen wie "Niki-Lauda-Tower" und "Michael-Schumacher-Business-Center" bauen.
Keiner der Türme ist fertiggestellt, die Anleger warten weiter auf ihr Geld. Nun hat offenbar der neue ACI-Geschäftsführer Rouwen Kielon die Reißleine gezogen. "Es bestand die Sorge, dass wir uns sonst dem Vorwurf der Insolvenzverschleppung hätten aussetzen müssen", sagt Nadine Lohmann.
Für die verbliebenen Fonds VI und VII gibt ACI dagegen noch nichts verloren. Robin Lohmann, Sohn des Fondsgründers, sei in London und Dubai unterwegs – auf der Suche nach einem neuen Großinvestor.