Bielefeld (tim). Der Slogan ist einfach. "Wachsen Sie", steht auf dem Flyer des neuen "Geso-Kredits". Der bietet Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen aus dem Bereich Gesundheit und Soziales (Geso) ein Darlehen von bis zu 2.000 Euro zu Vorzugskonditionen von 7,5 Prozent Zinsen, erklärt Vera Wiehe von der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld (WEGE). "Fehlendes Kapital ist eines der häufigsten Gründungshemmnisse", sagt sie. "Besonders bei Frauen."

Darum wolle man in Zusammenarbeit mit der Bielefelder Unternehmensberatung Mozaik gezielt diese Zielgruppe unterstützen. "Neben den günstigen Konditionen liegt die Besonderheit in der einfachen Beantragung", sagt Mozaik-Geschäftsführer Fuat Atasoy. Kopien von Personalausweis und Bankkarte sowie die Gewerbeanmeldung und Schufaauskunft genügten, um den Kredit zu bekommen. Atasoy: "Dabei ist ein negativer Schufa-Eintrag kein Ablehnungsgrund. Wir wollen auch denen helfen, die bei der Bank nichts bekommen."

Seit 2005 hat Mozaik 282 ähnliche Mikrokredite mit Hilfe Dritter vermittelt. Im Hintergrund steht das Deutsche Mikrofinanz Institut, ausgezahlt wird der Kredit von der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS), die dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken angehört und deren Ausgaben über den Mikrokreditfonds Deutschland mit 100 Millionen Euro abgesichert sind.

Auch wenn Mozaik nach Atasoys Aussage an der Vermittlung so gut wie nichts verdient, hofft er bis zum Ende des Jahres auf rund hundert Nutzer des neuen Kredits. "Für uns geht es darum, Stammkunden zu gewinnen, die auch unsere Beratungsleistungen in Anspruch nehmen", sagt er und Wiehe ergänzt: "Das Geld ist ja nur eine Seite der Medaille." Sie muss es wissen. Als Gründerin der Wirtschaftinitiative Mikrounternehmen (WIM) organisiert sie kostenlose Beratungsveranstaltungen für Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Ostwestfalen.Infos: