Bester Fall eingetreten

Brax verzeichnet 2009 erfolgreichstes Jahr der Firmengeschichte

03.02.2010 | 03.02.2010, 00:00

Herford. Modehersteller Brax behält die Hosen an. Im vergangenen Jahr steigerte sich das Herforder Unternehmen um 2 Prozent auf 244 Millionen Euro Umsatz. Durch mehr Verkaufsflächen und dem neuen Online-Shop konnte so auch das schlecht laufende Geschäft in Russland ausgeglichen werden. 2010 erweitert Brax sein Sortiment auf Outdoor-Jacken für Herren und Damenblusen.

Brax-Geschäftsführer Wolfgang Drewalowski plant jedes Jahr mit zwei Szenarien: Dem "real case", der Gegenwart, und dem "worst case", also dem schlimmsten Fall. Dass für 2009 unterm Strich ein Plus herauskam, liegt sicher auch daran, dass Brax 215 neue Verkaufsflächen in Betrieb nahm. Insgesamt gibt es nun in 1.100 Stores und Shop-in-Shops Hosen, Shirts und Strickware zu kaufen. Allein 35 eigene Brax-Läden gibt es in Europa und Asien. Allerdings fuhr das Unternehmen auch sein Russland-Geschäft deutlich zurück. Aufträge wurden storniert, von denen "es sich abzeichnete, dass sie sich nicht lohnen", sagt Sprecherin Frauke Spilker.

Vor allem die Kollektionen "Brax Golf" und "Raphaela" liefen im vergangenen Jahr gut. Während die Sportmode ihren Umsatz um 8 Prozent steigerte, waren es bei der Damenhosen-Marke sogar 10 Prozent. Im Bereich Damen- und Herrenhosen in der Preiskategorie 50 bis 100 Euro zählt Brax zu den Marktführern. Doch die Kunden wollen mehr als nur Hosen kaufen. Wegen steigender Nachfragen produziert Brax demnächst auch Damenblusen und Herrenjacken für draußen. "Wir wollen unsere Kunden ganzheitlich anziehen. Unterm Pullover mit V-Ausschnitt trägt frau nunmal eine Bluse", erklärt Spilker.

Große Investitionen realisierte Brax am Firmenstandort Herford. Die Firmenzentrale wurde "grundlegend modernisiert" und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Logistikzentrums installiert. Im September ging zudem der neue Internet-Shop online, bei dem das komplette Sortiment von zu Hause aus zu bestellen ist.
Zum Umsatz will das Unternehmen noch nichts sagen, sondern erst das Geschäftsjahr abwarten. Das Angebot werde aber "gut angenommen, vor allem die Golf-Kollektion", so Spilker.

Für das laufende Geschäftsjahr sieht sich Brax gut aufgestellt. Im Falle eines "worst case" will das Unternehmen laut Brax-Chef Drewalowski schnell reagieren, um sich einen Vorsprung am Markt zu verschaffen. "Ich weiß nicht, ob wir ein oder zwei Prozentpunkte mehr Umsatz erzielen, aber ich bin sicher, dass wir Marktanteile dazu gewinnen." Brax beschäftigt derzeit 830 Mitarbeiter (50 Auszubildende).