Bielefeld. Er hat sie alle gehabt. Spitzenämter in der Selbstverwaltung der Wirtschaft ebenso wie im gesellschaftlichen Bereich. Herbert Sommer war Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (2002-2006) und Präsident des Industrie- und Handelsclubs (1991-1998). Seit 2000 ist er IHC-Beiratsvorsitzender, seit 2008 Vorsitzender der OWL-Marketing GmbH. Heute wird der Bielefelder 65 Jahre alt.
Sommer arbeitet inzwischen als Unternehmensberater mit Schwerpunkt Osteuropa. Seiner Heimat ist er immer eng verbunden geblieben. Der 65. Geburtstag, für viele eine Zäsur, ist für den Jubilar nur ein Datum. Aber doch ein markantes für einen trotz wirtschaftlich nüchterner Alltagspose tiefsinnigen Westfalen.
Mit Ehefrau Barbara, seit 2005 Schulministerin in NRW, hat er fünf erwachsene Kinder. Das CDU-Mitglied ist kein verbissener Parteipolitiker, befördert aber mit Verve alles, was die Wirtschaft in der Region festigt, was ihr neue Chancen eröffnet und was Lehrstellen schafft. Sommer ist überzeugt von der sozialen Marktwirtschaft.
Eigene Firma von Beteiligungsgesellschaft übernommen
Er selbst hat, gemeinsam mit seinem Bruder, die Früchte erfolgreichen Wirtschaftens ebenso geerntet und genossen wie die Härte des Marktes erlitten. Ihre Fahrzeugbau-Firmengruppe, die noch Ende der 90er Jahre rund 1.100 Menschen in Deutschland, Frankreich, Polen und Russland Lohn und Brot gab und gut 80 Millionen Euro Umsatz erzielte, wurde 2005 von der Beteiligungsgesellschaft Arques AG übernommen.
Trotz beruflicher Arbeit und ehrenamtlichen Engagements ist Herbert Sommer ein Mann geblieben, der das Leben in ostwestfälisch angemessener Art und Weise liebt und lebt, es nicht nur meistern will. In 65 Jahren hat er die Wirtschaft, hat er die Menschen kennengelernt. Mit untrüglichem Instinkt für Macht und Macher ausgestattet, schreckt der schwelgerische Ironiker aber auch nicht davor zurück, Gegenwartspotentaten ein Stück Wahrheit vorzuhalten. Auch seinem Duzfreund Gerhard Schröder, Kanzler a. D., gegenüber. Ein Satz aus Sommers Handlungsmaximen lautet: Aus allem stets das Beste machen.