Gundlach packt’s

Bielefelder Unternehmen bleibt auf Wachstumskurs

03.07.2009 | 03.07.2009, 00:00
Bielefelder Firma 

auf Wachstumskurs - © WIRTSCHAFT
Bielefelder Firma
auf Wachstumskurs | © WIRTSCHAFT

Bielefeld. Die lila Packung für Milka-Pralinen - gibt’s von Gundlach. Zigarettenschachtel und Teeumhüllung - macht Gundlach. Papphüllen für CDs, Etiketten für den Rotwein - von Gundlach. Radkarten, Werbeplakate und Fachzeitschriften für die Autoindustrie - publiziert von Gundlach. 150 Millionen Euro Umsatz macht das Bielefelder Unternehmen mit den Sparten Verpackung, Druck und Verlag.

"Wir liegen auf Höhe des Vorjahresumsatzes", erklärt Paul von Schubert, geschäftsführender Gesellschafter und Hauptanteilseigner zufrieden. Er führt das Unternehmen in fünfter Generation.

Gerade hat er das Tochterunternehmen Klingenberg Buchkunst in Leipzig verkauft, das sein Vater 1991 gegründet hatte. "Damals gab es zehn gleichwertige Druckereien im Raum Leipzig", erzählt von Schubert. Inzwischen hat aber das Druckunternehmen Treuleben und Bischof all diese Konkurrenten übernommen. Der jetzige Verkauf des Leipziger Standbeins sei sinnvoll. "Wir haben uns zusammengesetzt, solange wir noch eine ernsthafte Konkurrenz darstellten." Wichtig ist von Schubert, dass der Käufer sich verpflichtet hat, alle 55 Mitarbeiter zu übernehmen.

Verpackungswerk in Dubai

Leipzig ist aufgegeben, Dubai ist hinzugekommen. Im Wüstenemirat hat Gundlach im April ein - noch - kleines Verpackungswerk eröffnet. Für den Kunden Unilever werden hier Umhüllungen und Verpackungen für Tee produziert. Das Unternehmen ist ein Joint-Venture mit einer 70-prozentigen Gundlach-Beteiligung und 30 Prozent, die dem Unternehmen DMCC von Sheik Mohammed al Maktoum, dem Herrscher von Dubai, gehören. "Tee ist ein riesiger Wachstumsmarkt", sagt von Schubert, "da wollen wir dabei sein." Das Fernziel sind 6,5 Millionen Euro Umsatz.

Druck erfordert höchste Qualität. - © FOTO: GUNDLACH
Druck erfordert höchste Qualität. | © FOTO: GUNDLACH

Gut aufgestellt sei Gundlach gegen die Krise. Nicht nur in Dubai, auch in Oerlinghausen. 400 Mitarbeiter arbeiten hier bei der Gundlach-Verpackung GmbH. Die liefert rund 70 Prozent ins Ausland - an Kunden, die vom Schokoladenfabrikanten bis zur Tabakindustrie reichen. Die Umsatzzahlen bewegten sich auf Vorjahresniveau, sagt von Schubert. 2008 hatte Gundlach Verpackung 79,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Die Berliner Sparte "Display und Box" habe das Unternehmen vor zwei Jahren konsolidiert, hier ging der Umsatz (2008: 25,5 Millionen) leicht zurück, "aber das war nicht unerwartet". Lücken gebe es beim Plakatdruck, aber auch die würden abgefangen. Sehr erfolgreich sei dagegen die Sparte Gundlach-Logo, der Umsatz (7 Millionen) sei hier stabil.

Durchwachsene Situation

Durchwachsen ist die Situation in der Verlagssparte. Die Krise der Automobilindustrie schlage bei den entsprechenden Fachblättern durch. Auch die Radsportpublikationen hätten starke Anzeigeneinbrüche zu verkraften. "Das Doping hat uns hier viel kaputtgemacht." Richtig rund läuft es dagegen bei der Zeitschrift "Sonne, Wind und Wärme". Genau wie die regenerative Energie ist auch das Fachmagazin zum Thema "stark wachstumsorientiert".