Verbraucherpreisindex

Fleisch, Wohnen, Zigaretten: Inflation in NRW auf Jahreshoch

Die Preise für Verbraucher klettern in einigen Bereichen in die Höhe, in anderen gibt es Vergünstigungen. Besonders unter den Lebensmitteln gibt es überdurchschnittliche Anstiege.

Besonders für Obst müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Vorjahr tiefer in die Tasche greifen. | © Philip Dulian/dpa

30.09.2025 | 30.09.2025, 17:00

Ob Fleisch, Mieten oder Damenkleidung: Innerhalb des vergangenen Jahres sind die Preise für Verbraucher in einigen Bereichen deutlich gestiegen. Im Energiebereich gibt es jedoch auch Preissenkungen. Das teilt das Statistische Landesamt IT.NRW jetzt mit.

Die Inflationsrate in Nordrhein-Westfalen – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat – liegt dabei im September 2025 bei 2,3 Prozent, heißt es seitens des Landesamtes. Gegenüber dem Vormonat August 2025 ist der Index damit um 0,3 Prozent gestiegen.

Vor allem beim täglichen Einkauf bemerken Verbraucher Preissprünge: Zu den Lebensmitteln, die im Vergleich zum letzten Jahr teurer geworden sind, gehören vor allem Fleisch und Fleischwaren (+3,5 Prozent) und Obst (+7,1 Prozent). Aber auch Milchprodukte und Eier sind deutlich teurer geworden (+3,8 Prozent). Schwere Zeiten werden es auch für Raucher und Alkoholliebhaber: Die Preise für Tabakwaren (+5,6 Prozent) und alkoholische Getränke (+1,1 Prozent) sind ebenfalls spürbar gestiegen.

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Obstpreis steigt rasant, Gemüsepreis sinkt

Freuen dürfen sich vor allem Verbraucher, die gerne Gemüse einkaufen: Während die Preise für Obst in die Höhe schossen, sanken die Preise für Gemüse um 3,3 Prozent. Auch für Speiseöle- und Fette mussten Konsumenten im Durchschnitt 3,8 Prozent weniger zahlen.

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Im Bekleidungssektor sind vor allem Frauen von Preissteigerungen betroffen: Der Preis für Damenmode stieg durchschnittlich um 2,7 Prozent. Der Preis für Herrenmode sank hingegen um 1,8 Prozent.

Energiepreise sinken – Restaurantbesuche werden teurer

Ein weiterer Aspekt, der die gesamte Bandbreite der Gesellschaft betrifft, ist der Punkt Wohnen und die dazugehörigen Nebenkosten. Die Wohnungsmieten einschließlich Nebenkosten erhöhten sich um 2 Prozent. Auch der Strompreis stieg um 2,9 Prozent. Lediglich die Kosten für Gas (-0,2 Prozent), Heizöl (-5,5 Prozent) und Fernwärme (-4 Prozent) wurden niedriger.

Für viele Dienstleistungen wie Reisen und Restaurantbesuche müssen Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen: Der Preis für Pauschalreisen stieg im September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent. Gaststättendienstleistungen, also Restaurant- und Kneipenbesuche stiegen um 3,9 Prozent. Übernachtungen in Hotels oder anderen Herbergen stiegen um 7,2 Prozent.

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Das Leben in NRW hat sich im September auch in anderen Bereichen verteuert: Die Preise für Dienstleistungen lagen um 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Deutlich verteuert haben sich den Daten des Statistischen Landesamtes zufolge etwa Kfz-Versicherungen sowie Tickets für Busse und Bahnen.

Müssen wir uns an teurere Nahrungsmittel gewöhnen?

Einer aktuellen Analyse von EZB-Ökonomen zufolge sind die Lebensmittelpreise in Deutschland seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 37 Prozent gestiegen. Über den Euroraum insgesamt heißt es darin: „Die Lebensmittelpreise bleiben hartnäckig hoch – ein Drittel höher als vor der Pandemie.“

Demnach liegen im Währungsraum die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019. Die Milchpreise sind seither um rund 40 Prozent gestiegen, die Butterpreise um rund 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade haben sich noch stärker verteuert. Um beim Lebensmittelkauf zu sparen, gehen Umfragen zufolge viele Verbraucher öfter zum Discounter und achten verstärkt auf Sonderangebote.

mit dpa-Informationen