Rezession auch in OWL – wie geht es weiter?

Bielefeld. Die deutsche Wirtschaft ist 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft und steckt damit so lange in der Rezession wie seit mehr als 20 Jahren nicht. Das Bruttoinlandsprodukt sank 2024 um 0,2 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt schätzt. Damit hinkt die deutsche Wirtschaft international hinterher - und ein deutlicher Aufschwung ist nicht in Sicht. &bdquo;Die aktuellen Daten spiegeln neben den konjunkturellen vor allem auch die strukturellen Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts Deutschland wider“, sagt Petra Pigerl-Radtke, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), und bezieht sich damit auf Meldungen des Statistischen Bundesamtes von Mittwoch. Insbesondere wichtige Industriebranchen würden sich mit einer schwachen Nachfrage konfrontiert sehen, das gelte auch für das sonst starke Auslandsgeschäft. &bdquo;Die ostwestfälische Wirtschaft kann sich von den konjunkturellen und strukturellen Problemen Deutschlands nicht abkoppeln.“ Als Gründe nennt sie vergleichsweise hohe Energiekosten und bürokratische Belastungen. &bdquo;Politische Unsicherheiten auf der Weltbühne und hier bei uns mit dem Scheitern der Ampelregierung sorgen für eine breite Verunsicherung und Zurückhaltung.“ Das zeige sich sowohl bei Investitionen der Unternehmen als auch im Konsumverhalten von Verbrauchern. Lesen Sie auch: Chef der Deutschen Bank warnt in Bielefeld vor Wohlstandsverlusten Industrie ist weniger wettbewerbsfähig Auch die in Ostwestfalen stark vertretene Industrie habe dadurch an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Die Umsätze der Industriebetriebe mit mindestens 50 Mitarbeitenden in Ostwestfalen von Januar bis Oktober 2024 haben ihr zufolge um zehn Prozent unter den Vorjahresumsätzen gelegen. Zudem sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region erstmals seit mehr als zehn Jahren leicht zurückgegangen und die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen lag im Jahresdurchschnitt 2024 um gut 3.000 höher als im Jahr zuvor. Für dieses Jahr rechnet die Expertin mit einer Seitwärtsbewegung. &bdquo;Um den Industriestandort zu sichern und die Wirtschaft in ihrer Gesamtheit zu stärken, braucht es jetzt in der Bundespolitik und auch auf EU-Ebene entschlossene Weichenstellungen und Reformwillen, um als Wirtschaftsstandort international wieder wettbewerbsfähig zu sein.“ So müssten ihr zufolge Bürokratie und Kosten, etwa bei Energie, Arbeit und Steuern, für die Unternehmen reduziert werden. &bdquo;Wir hoffen darauf, dass eine neue Bundesregierung kräftige Impulse setzt, die auch in der Lage sind, eine Aufbruchstimmung und eine konjunkturelle Trendumkehr herbeizuführen, sagt sie mit Hinblick auf die Bundestagswahl am 23. Februar. Allerdings: &bdquo;Positive wirtschaftliche Impulse einer neuen Bundesregierung würden wohl frühestens im Jahr 2026 voll zum Tragen kommen“, sagt Ökonom Nils Jannsen vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. Lesen Sie auch: In den nächsten Monaten wird es am Bielefelder Bahnhof laut Schon 2023 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent zurückgegangen. &bdquo;Die deutsche Wirtschaft dürfte sich auch in diesem Jahr kaum aus der Stagnation befreien, sollte es nicht bald gelingen, mit wirtschaftspolitischen Reformen die Standortprobleme in den Griff zu bekommen“, meint Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef beim Ifo-Institut. 2024 sei das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nur wenig höher als 2019 vor der Corona-Pandemie. &bdquo;Deutschland durchläuft die mit Abstand längste Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte.“ .responsive23-WXKN2c1ngTOVu2iT-bar-vertical-bruttoinlandsprodukt { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-WXKN2c1ngTOVu2iT-bar-vertical-bruttoinlandsprodukt { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-WXKN2c1ngTOVu2iT-bar-vertical-bruttoinlandsprodukt { padding-top: 142.86%; } } Mit Material der dpa.

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