Supermärkte liefern sich zum Weihnachtsgeschäft Rabattschlachten

Düsseldorf. Die Verbraucher stehen mal wieder vor einem Dilemma. In den Wochen vor Weihnachten müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Womit beschenkt man seine Liebsten? Was steht in den Tagen rund um Heiligabend auf dem Speiseplan? Doch eine Frage geht da fast unter: Wo wird der Einkaufswagen mit Köstlichkeiten und Vorräten gefüllt? Es gibt wohl wenige Tage im Jahr, an denen sich Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und andere Ketten einen so harten Wettbewerb liefern. Aldi Nord verspricht &bdquo;Weihnachtlich sparen mit den besten Preisen“ und Edeka &bdquo;tiefe Preise & himmelhohen Genuss im Herzen vereint“. Warum der Dezember für den Einzelhandel so wichtig ist Die Handelsketten stehen in diesem Jahr vor einer besonderen Herausforderung. Die Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit hemmen seit Monaten die Kauflust. Prognosen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zufolge droht der Branche im Weihnachtsgeschäft inflationsbereinigt ein Minus von mehr als fünf Prozent. Für den Lebensmitteleinzelhandel ist das Weihnachtsgeschäft sehr wichtig. Laut Handelsverband Lebensmittel ist der Dezember die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Im Advent steigt der wöchentliche Umsatz bis zur Woche vor den Weihnachtsfeiertagen von etwa 3,5 Milliarden auf bis zu 4,5 Milliarden Euro. Besonders mit Süßwaren, Wein und Sekt, Heißgetränken und Spirituosen wurden überdurchschnittliche Umsätze erzielt. Mogelpackung an Weihnachten? Beim Vergleich der Werbung fällt jedoch auf: Vor dem Fest heben alle Handelsketten ihre Premium-Sortimente hervor. Bei Lidl gibt es pazifische Felsenaustern, Kaviar und australische Lammkeulen von der Edel-Eigenmarke Sansibar Deluxe. Rewe bietet Rezeptvorschläge für Kabeljaufilets mit Zuckerschoten. Die Edeka-Tochter Netto lockt mit Roastbeef und veganem Nussbraten. Das sieht auch Frank Waskows von der Verbraucherzentrale NRW. Er warnt: &bdquo;Nicht jedes Sonderangebot ist auch eines.“ Als Beispiel dafür nennt er die klassische Keksdose, die mit einem halbierten Preis beworben wird. Häufig stecke jedoch weniger Inhalt darin. &bdquo;Eigentlich handelt es sich bei solchen Fällen, um eine versteckte Preiserhöhung“, sagt er. Darauf sollten Verbraucher achten Auch bei alltäglichen Produkte müssen Verbraucher vorsichtig sein. Insbesondere, wenn sie weihnachtlich verpackt sind. &bdquo;Da zahlt man für die Verpackung“, sagt Waskow. Die Standardverpackungen sind meist die günstigsten. Wer sparen möchte, sollte darüber hinaus immer den Preis pro Kilo betrachten und vergleichen. Da es vom Statistischen Bundesamt keine differenzierte Statistik zu einzelnen Produktmarken gebe, müssen Kunden laut Waskow kreativ werden. Prospekte und Quittungen aus den vorherigen Wochen seien ein guter Indikator. Statt exotischer Gerichte, wie die bereits genannten Austern und Roastbeef, empfiehlt Waskow regionale und saisonale Produkte. Dabei gilt auch abzuwägen, ob die teure Gans nicht einmal für einen Klassiker wie Kartoffelsalat mit Würsten eingetauscht werden könne. Prognosen für 2024 Traditionell können Supermärkte im Dezember besonders vom Weihnachtsgeschäft profitieren. &bdquo;In der Weihnachtswoche macht ein typischer Discounter circa 30 Prozent, ein Supermarkt bis zu 60 Prozent mehr Umsatz gegenüber einer durchschnittlichen Woche im Jahr“, sagt Handelsexperte Jörg Funder von der Hochschule Worms. Auch wenn sich die Kauflaune der Deutschen zum Jahresende deutlich verbessert hat, sehen Experten das kommende Jahr eher kritisch. Der Rückgang der Inflation dürfte nach Erkenntnissen des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo ins Stocken geraten. Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollten, nehme wieder zu. (mit Material der dpa und btd)

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