Steigende Heizkosten: So können Verbraucher jetzt sparen

Berlin/Düsseldorf. Deutschland und viele andere europäische Staaten sind von den Energielieferungen Russlands abhängig. Gleichzeitig ist der Export von Gas, Kohle und Öl Russlands zentrale Einnahmequelle. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte deshalb in der vergangenen Woche: &bdquo;Wenn man Putin ein klein bisschen schaden will, dann spart man Energie.“ Auch viele Bürger wollen unabhängiger von Russland werden, auch wenn Verbraucher im Gegensatz zur Politik in Deutschland kaum Möglichkeiten haben, um Russlands Präsidenten nachhaltig zu schaden. Wichtig ist das Einsparen von Energie trotzdem für viele Haushalte, weil die Kosten massiv angestiegen sind. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps zum Senken der Heizkosten, ohne die Heizung austauschen zu müssen: Thermostat richtig einstellen &bdquo;Jedes Grad weniger senkt den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent“, erklärt ein Sprecher der Verbraucherzentrale NRW. &bdquo;Im Wohnzimmer sind 20 Grad ausreichend, im Schlafzimmer 18 Grad und in weniger genutzten Räumen sogar 16 Grad. Niedriger sollte das Thermostat jedoch nicht eingestellt werden, da sonst Schimmel droht.“ Stufe 1 entspricht bei einem Thermostat etwa einer Temperatur von zwölf Grad. &bdquo;Der Abstand zwischen einer Stufe beträgt etwa vier Grad, die kleinen Striche dazwischen markieren jeweils ein Grad. Stufe 5 entspricht also etwa 28 Grad."Hilfreich beim Energiesparen ist laut der Verbraucherzentrale ein programmierbares Thermostat. &bdquo;Damit können die genaue Temperatur und auch die Uhrzeiten eingestellt werden, zu denen geheizt werden soll“, sagt der Sprecher. In der Regel können Thermostate selbst ausgetauscht werden. Heizung entlüften &bdquo;Wenn Heizkörper nicht richtig oder unterschiedlich warm werden oder Gluckergeräusche auftreten, ist eventuell Luft im System und die führt zu einem höheren Energieverbrauch“, warnt der Verbraucherschützer. &bdquo;Das Problem lässt sich jedoch mit einem Entlüfterschlüssel lösen, mit dem man selbst die Luft aus dem heißen Heizkörper rauslässt.“Bevor das Entlüftungsventil geöffnet wird, sollten Verbraucher nach Angaben des Sprechers einen Lappen bereitlegen und einen Behälter unter das Ventil stellen, um austretendes Wasser direkt auffangen zu können. &bdquo;Dann das Thermostatventil vollständig aufdrehen und den Heizkörper warm werden lassen. Danach kurz das Entlüftungsventil öffnen, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Abschließend das Ventil wieder fest verschließen und das Thermostat herunter drehen.“Vor und nach der Entlüftung rät die Verbraucherzentrale dazu, den Druck im Heizungssystem zu prüfen und gegebenenfalls Wasser nachzufüllen. &bdquo;In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Gebäudemanagement nötig“, erklärt der Sprecher. &bdquo;Erstreckt sich die Wohnung über mehrere Etagen, zuerst die unteren Heizkörper entlüften und zum Schluss die obersten.“ Keine Möbel und Vorhänge vor die Heizkörper Die Verbraucherzentrale rät dazu, Heizkörper nicht hinter Möbeln oder Vorhängen zu verstecken. &bdquo;Denn dann staut sich die Wärme dahinter und wird nicht richtig an den Raum abgegeben. Das Zimmer wird so nicht gleichmäßig warm“, erklärt der Sprecher. Heizkörper sollten deshalb gut zu sehen sein. &bdquo;Ein Sofa sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben. Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern darunter sollten nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden.“ Ratsam sei auch der Verzicht auf Heizkörperverkleidungen und das regelmäßige Säubern der Heizkörper, denn Staub könne die Wärmeabgabe mindern. Die Heizung bei Abwesenheit herunterdrehen &bdquo;Wenn niemand zu Hause ist, muss es dort auch nicht wohlig warm sein. Ein Absenken der Temperatur bei Abwesenheit spart Energie“, sagt der Verbraucherschützer. Allen, die dafür nicht jedes Mal jedes Heizungsventil einzeln bedienen möchten, rät die Verbraucherzentrale zu programmierbaren oder vernetzten Thermostaten. &bdquo;Ein Thermostat lässt sich schnell und einfach selbst tauschen, auch in einer Mietwohnung.“Heizung richtig einstellen Einstellungen an der Heizung werden nach Einschätzung der Verbraucherzentrale oft nicht mehr verändert. &bdquo;Im Extremfall befindet sich die Steuerung sogar noch in der Werkseinstellung bei Auslieferung und wurde nie auf das jeweilige Gebäude angepasst“, mahnt der Sprecher. &bdquo;Dabei kann zehn bis 15 Prozent Energie eingespart werden, wenn die Heizungsanlage richtig eingestellt ist.“ Am meisten Sparpotenzial entstehe durch eine individuelle Zeitsteuerung. &bdquo;In den meisten Fällen können Absenkungszeiten programmiert werden, zum Beispiel nachts oder am Tag, wenn man nicht zu Hause arbeitet. &bdquo;Mit einem Wochenprogramm kann jeder sein persönliches Heizprofil zusammenstellen.“ Im Sommer können Heizungsanlagen laut der Verbraucherzentrale komplett abgeschaltet oder auf einen reinen Warmwasserbetrieb umgestellt werden.Heizungsrohre dämmen Das Dämmen von Heizungsrohren und Heizungsarmaturen ist nach Angaben der Verbraucherzentrale Pflicht und spart pro Meter Rohr bis zu 14 Euro im Jahr ein. &bdquo;Mit einer Rohrdämmung stellt man sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht. Die Dämmung macht sich deshalb bereits in weniger als einem Jahr bezahlt.“Laut der Verbraucherzentrale können Verbraucher auch ohne die Hilfe von Handwerkern Heizungsrohre dämmen. &bdquo;Alle Materialien sind im Baumarkt verfügbar, wie Rohrisolierungen aus Kunststoff, Dämmschalen, Kunststoffkleber und Isolierband“, erklärt der Sprecher. Pro Meter koste die Dämmung drei bis zehn Euro. Fenster und Türen abdichten Undichte Fenster oder Außentüren sorgen laut der Verbraucherzentrale für Wärmeverluste in der Wohnung. &bdquo;Ob Fenster und Türen richtig dicht sind, kann man selber prüfen, indem man ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel einklemmt. Lässt sich das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen, ist das Fenster an dieser Stelle dicht“, sagt der Verbraucherschützer. Testen sollten Verbraucher das jedoch an mehreren Stellen.Bei undichten Fenstern reichen nach Einschätzung der Verbraucherzentrale häufig schon eine Erneuerung der Dichtung oder eine Justierung der Fensterflügel aus, um sie abzudichten. &bdquo;Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich eine Dichtung, besser bekannt als Kältefeind, eingebaut werden.“Rollladenkästen dämmen &bdquo;Ungedämmte Rollladenkästen sind bei vielen Gebäuden ein Schwachpunkt, da sie nur sehr dünne Wände haben und zudem konstruktionsbedingt nie ganz winddicht schließen“, erklärt der Sprecher. In vielen Fällen sei eine Dämmung mit geringem handwerklichen Aufwand möglich, am besten mit Hochleistungsdämmplatten aus Polyurethan oder Phenolharz. &bdquo;Die Platten müssen passgenau zugeschnitten werden. Die Kosten liegen je nach Material und Dämmstärke bei 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Pro Rollladenkasten sollte man zehn bis 15 Euro einrechnen.“ Doch laut der Verbraucherzentrale lohnt sich der Aufwand: &bdquo;Jeder Quadratmeter bringt bis zu zehn Euro Einsparung pro Jahr.“Richtig lüften &bdquo;Die wichtigste Regel beim Lüften lautet in der Heizperiode: Mehrfach täglich stoßlüften statt dauerhaft kipplüften. Fenster immer komplett für wenige Minuten öffnen, dann wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen“, sagt der Verbraucherschützer. Sind die Fenster wieder geschlossen, müsse die Heizung danach nur die frische Luft erwärmen, nicht die massiven Bauteile. &bdquo;Das geht viel schneller und braucht deutlich weniger Energie.“ Noch schneller und sparsamer funktioniere der Luftaustausch, wenn gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig geöffnet werden und Durchzug entsteht. Die Dämmung macht's: So lassen sich Heizkosten sparen Steigende Stromkosten: So können Verbraucher sparen

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