Washington (AFP/anwi). Ende einer Ära: Der Spielwarenhändler Toys"R"Us schließt alle seine Filialen in den USA. Es gebe keine finanzielle Unterstützung mehr dafür, die US-Geschäfte fortzuführen, erklärte Unternehmenschef Dave Brandon. Einem Bericht der Lebensmittel Zeitung zufolge sei auch die Zukunft der deutschen Standorte ungewiss. Demnach solle für das Geschäft in Deutschland ein Verkaufsprozess angestoßen werden.
Mehrere Filialen in OWL
Der Konzern wolle einen Verkaufsprozess für das internationale Geschäft in Asien und Zentraleuropa einleiten. Dazu zähle einer Mitteilung des Konzerns zufolge auch das Geschäft in Deutschland, wo nach Unternehmensangaben insgesamt 1.800 in 66 Filialen beschäftigt sind. In OWL ist Toys"R"Us mit Filialen im Bielefelder Loom, in Porta Westfalica und in Paderborn vertreten.
Dies sei "ein tieftrauriger Tag für uns und die Millionen Kinder und Familien, denen wir in den vergangenen 70 Jahren gedient haben", hatte Brandon am Mittwoch über die Schließung der US-Filialen gesagt. Toys"R"Us betreibt auf US-Gebiet rund 880 Niederlassungen. Angaben zu den betroffenen Arbeitsplätzen machte das Unternehmen zunächst nicht. US-Medienberichten zufolge fallen durch die Schließungen bis zu 33.000 Jobs weg. Insgesamt beschäftigt Toys"R"Us weltweit rund 65.000 Menschen.
Toys"R"Us hatte in den USA, wo die Kette seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Spielwarenmarktes ist, im vergangenen Herbst Gläubigerschutz nach dem US-Insolvenzrecht beantragt, um damit seine Schuldenlast reduzieren zu können. Das Unternehmen hatte vor allem in den 80er und 90er Jahren auf große Spielwarenniederlassungen im Kaufhausstil gesetzt. Angesichts der massiven Online-Konkurrenz war dieses kostspielige Konzept zuletzt aber zunehmend unerschwinglich geworden.