Bielefeld. Nach unserem Bericht über Gebühren fürs Online-Banking haben sich zahlreiche Leser gemeldet, die nach eigenen Angaben schon längst für jede Online-Buchung von ihrer Sparkasse zur Kasse gebeten werden. Auch andere Banken bieten Online-Dienste nicht gratis an.
"Ich habe mein Girokonto seit 1960 bei der Bielefelder Sparkasse und bezahle seit Oktober 2014 für jede Online-Überweisung 5 Cent", sagt ein Bielefelder Rentner. "Selbst wenn mein Arbeitgeber mir den Lohn überweist, muss ich dafür 5 Cent zahlen", ärgert sich ein weiterer Bielefelder Sparkassenkunde. Christoph Kaleschke, Sprecher der Sparkasse Bielefeld, räumt ein: "Bei unserem S-direkt-Konto, das in der Frühphase des Online-Bankings eingeführt wurde, wurde der Grundpreis im Oktober 2014 von 3 auf 3,30 Euro erhöht und zudem eine Gebühr von 5 Cent für jede Online-Buchung eingeführt. Für beleghafte Überweisungen (auf Papier) wurde zudem der Preis von 35 auf 50 Cent angehoben."
Ein weiterer Leser rechnet verärgert vor: "In meinem Fall, bei etwa 100 Buchungen pro Quartal, erhöhte sich damit der Preis von 9 auf 15 Euro. Das ist eine Preiserhöhung um rund 66 Prozent." Kaleschke betont: "Wir bieten dieses Konto bereits seit 2003 Kunden nicht mehr neu an." Kunden könnten natürlich ihr Konto wechseln. Das Pauschalpreismodell zum monatlichen Grundpreis von 5,90 Euro, das weit mehr als 90 Prozent der rund 180.000 Sparkassen-Kunden hätten, enthalte alle Leistungen.
Olaf Saage, Sprecher der Sparkasse Paderborn-Detmold, versteht den Ärger über die Online-Gebühren nicht: "Warum dürfen wir für eine hohe qualitative Leistung kein Geld nehmen?" Die Sparkasse Paderborn-Detmold verlange seit Jahren fürs Online-Banking eine Grundgebühr. Sie stieg von 2,50 auf derzeit 3 Euro.
Mehrere Kontomodelle
Die Volksbank Bielefeld-Gütersloh bietet seit der Fusion im vergangenen Jahr mehrere Kontomodelle an. Mehr als die Hälfte der Kunden nutzt das Online-Girokonto, in dem Online-Aufträge und sämtliche passiven, also nicht vom Kunden veranlassten Kontobewegungen mit der Grundgebühr von 4,95 Euro abgedeckt sind. Buchungen am Service-Terminal in der Filiale (49 Cent), beleghafte Buchungen (1,99 Euro) und Daueraufträge sowie Anlageänderungen (3 Euro) kosten bei dem Modell extra. Beim älteren Klassik-Konto schlagen passive Buchungen mit 39 Cent und aktive Online-Buchungen mit 19 Cent zu Buche. Klassische Überweisungsträger werden laut Pressesprecher Dennis Will nur noch in 20 Prozent der Fälle genutzt.Die Postbank setzt ebenfalls größtenteils auf Pauschalgebühren, die in einem Premium-Modell je nach monatlichem Geldeingang zwischen 3,95 und 9,95 Euro schwanken und dafür sämtliche Kontobewegungen abdecken. Das meistgenutzte Konto, das Basiskonto, hingegen ist ab einem monatlichen Geldeingang von 1.200 Euro kostenlos. Das gilt auch für alle Buchungen inklusive Online-Banking. "Beleghafte Überweisungen, Schecks und in der Filiale eingereichte Rechnungen kosten je 99 Cent", erklärte Pressesprecherin Iris Laduch-Reichelt.