Paderborn/Bielefeld Initiativbewerbungen werden unterschätzt: Sieben Tipps, wie es klappen kann

Paderborn/Bielefeld. Bewerbungen sind der erste Schritt in ein Unternehmen, doch 94 Prozent der Arbeitssuchenden bewerben sich ausschließlich auf Stellenausschreibungen und vergeben so Chancen auf eine Anstellung, weil sie keine Eigeninitiative ergreifen. Initiativ bewerben sich lediglich sechs Prozent der Bewerber. Das zeigt eine Umfrage der Paderborner Jobbörse Jobware hervor.94 Prozent der Bewerber gaben in der Umfrage an, dass Initiativbewerbungen selten oder gar nicht erfolgreich sind. Dem gegenüber stehen Personaler, die für ihre Unternehmen geeignete Kandidaten suchen. Laut Jobware bewerten 58 Prozent der Personaler Initiativbewerbungen als exklusiven Zugang zu nicht regulär ausgeschriebenen Positionen in ihrem Unternehmen.Das bestätigt auch die Sprecherin der Agentur für Arbeit Bielefeld, Bianca Sundermeyer: "Wir empfehlen Arbeitssuchenden, sich sowohl auf Stellenausschreibungen zu bewerben, als auch selbst die Initiative zu ergreifen, weil das die Chancen der erfolgreichen Jobsuche erhöht."Digitale Bewerbungen bevorzugt Das gelte vor allem für Branchen mit wenigen Stellenangeboten und für kleine Unternehmen, sagt Sundermeyer. "Es ist ratsam, sich genau über die Branche zu informieren und dann gezielt Initiativbewerbungen zu verschicken." In kleinen Unternehmen sollten Bewerber persönlich vorbeischauen, um sich vorzustellen, rät Sundermeyer. Doch das koste Überwindung. "Viele Bewerber haben die Sorge, dass sie Unternehmen zur Last fallen, dabei sind Bedenken dieser Art völlig unbegründet."Auch Kostengründe haben Bewerber lange von Initiativbewerbungen abgehalten, erklärt Sundermeyer. "Wer 50 Bewerbungen verschickt, überlegt sich genau, ob er noch weitere Male in Bewerbungsfotos und -mappen investiert, weil viele Unternehmen Bewerbungen entweder gar nicht oder beschädigt zurückschicken."Doch auch das Problem spiele keine große Rolle mehr, weil immer mehr Unternehmen Online-Bewerbungen bevorzugen, weiß Sundermeyer. "Vor allem große Unternehmen fordern digitale Bewerbungen. Das senkt die Kosten der Bewerber deutlich."Doch egal, welche Form der Bewerbung Arbeitssuchende nutzen, Bewerbungen müssen immer aussagekräftig und auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten sein. "Personaler dürfen nicht das Gefühl haben, dass sie nur einer von vielen Empfängern der Bewerbung sind", mahnt Sundermeyer.Das gelte vor allem für Initiativbewerbungen. "Bewerber müssen Ansprechpartner recherchieren und erklären, warum gerade sie für das Unternehmen geeignet sind." Nur so erhöhe die Eigeninitiative die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.Sieben Tipps für eine erfolgreiche Initiativbewerbung 1. Vorab-Recherche Habe ich etwas zu bieten, das das Unternehmen interessieren könnte? Das ist die Leitfrage, die man sich stellen sollte, bevor man anfängt eine Initiativbewerbung zu verfassen. Deswegen heißt es erst einmal: recherchieren. Das geht über die Homepage des Unternehmens (Passen meine Qualifikationen und Stärken zum Profil des Unternehmens?) oder über Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Sich alte Stellenangebot anzuschauen, ist ebenfalls ratsam.2. Erst einmal durchrufen Noch bevor man loslegt, die weiße Seite vollzuschreiben, sollte man telefonisch Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen. Idealerweise wird das Anschreiben dann auch an die Person gerichtet, mit der man gesprochen hat. Oder man erwähnt sie zumindest im Text (wie mit Frau XY besprochen...).3. Der Betreff Dass es sich um eine Initiativbewerbung handelt, sieht der Personaler, weil man sich auf keine Stellenausschreibung bewirbt. Deswegen sollte man den Begriff "Initiativbewerbung" im Betreff einfach weglassen. Besser ist es, direkt zu schreiben, als was man sich bewirbt (Berufsbezeichnung).4. Wir wünschen nicht, wir wollen Worte wie "ich möchte" oder "ich würde" wecken kein Interesse. Besser ist es zu sagen, was man will. Also: Konjunktiv vermeiden!5. Nicht drumherum reden, gerade heraus Zu Beginn des Anschreibens sollte man schnell die wichtigsten Fakten über sich präsentieren: aktuelle Position, Qualifikation und der Grund, der dazu veranlasst hat, sich bei dem Unternehmen zu bewerben. Außerdem ist es ratsam, genau den Job zu beschreiben, den man sich vorstellt und was einen dafür auszeichnet.6. Soft Skills und Floskeln Soft Skills sind wichtig und sollten bei der Bewerbung nicht zu kurz kommen. Denn der Personaler will wissen, was für einen Typ Mensch er kennenlernen soll. Dabei sollten Floskeln wie "Ich bin teamfähig und belastbar" vermieden werden. Das schreibt jeder. Besser ist es, zu beschreiben, warum man teamfähig und belastbar ist.7. Mein Online-Ich Bevor die Bewerbung verschickt wird, sollte man unbedingt darauf achten, was über einen selbst im Internet steht. Das sollte sich mit den Aussagen in der Bewerbung decken. Also: Vor allem das Profil im Business-Netzwerk wie Xing überprüfen und aktualisieren.

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