Flüchtlingsunterkunft: Blick in Containeranlage an der Grünen Mühle

Höxter. Strom, Licht und Heizung funktionieren schon. Derzeit werden auf den langen Fluren noch Strippen gezogen und Rigips-Wände gespachtelt. In einigen Zimmern liegt Dämmmaterial, das noch in die neu eingezogenen Wände verbaut werden soll, in anderen alte Lichtschächte und Brandmelder, die ausgebaut und ersetzt worden sind. Und draußen sind die Fundamente fertig für die Sanitärcontainer, die noch geliefert werden sollen. Es gab und gibt viel zu tun in der Containerwohnanlage für Flüchtlinge an der Grünen Mühle, sagt Georg Beverungen, Sachgebietsleiter Hochbau. Er besichtigte mit Bürgermeister Alexander Fischer die Baustelle. Vom SSV Jahn Regensburg waren die 24 zehn Meter langen Container gekauft und auf zwei Etagen wieder so zusammengesetzt worden. Nun werden sie für den Einzug der Flüchtlinge - knapp 80 sollen es wohl ab Ende März sein - wohngerecht umgebaut. Denn auf beiden Ebenen sei der Großteil der Flächen nicht abgeteilt, sondern als ein Saal genutzt worden, beispielsweise als VIP-Lounge für die Fußballfans in Regensburg. Nun sind neue Wände für die Aufteilung der Zimmer und der Flure eingezogen worden, in die die Kabel für die Anschlüsse verlegt werden. Dazu kommen eine Küche pro Etage, Aufenthaltsräume und lange Flure mit Fluchtweg. 3 mal 4,5 Meter groß sind die Zimmer für zwei Einzelpersonen. Bei den 6 mal 4,5 Meter großen Familienzimmern wurden einfach die Zwischenwände nicht eingezogen. Dichtungen und Fallrohre zwischen den Containerelementen wurden erneuert. Für die Stromversorgung musste das Areal mit einem komplett neuen 20-KV-Kabel erschlossen werden. Dazu kamen die Fundamente unter die Container, die im Boden verankert wurden. "Wir malochen hier wie die Bären", formuliert Beverungen den Einsatz für die Umbaumaßnahmen. So entstand auch ein Hausmeisterraum, wo die gesamte Stromversorgung und die Brandmeldeanlage zentral zusammenlaufen. Auf den Fluren sind schon die Präsenzmelder installiert worden - Bewegungsmelder, mit denen das Licht automatisch ein- und wieder ausgeschaltet wird. Die beiden Küchen liegen übereinander im hinteren Bereich der Container, oben für Familien, unten für die Einzelpersonen. Direkt nach draußen angrenzend sind mehrere Steckdosen angebracht worden. "Dort sollen Waschmaschinen angeschlossen werden", erläutert der Sachgebietsleiter. Nach außen wird dieser Bereich noch geschlossen. Angrenzend befindet sich die Wiese bis zur Schelpe, sie könne zum Trocknen der Wäsche und von den Kindern zum Spielen genutzt werden. Beverungen schätzt, dass Ende März die ersten Flüchtlinge einziehen können. Einen Tag brauche man für das Aufstellen der Sanitärcontainer-Anlage mit Dusch- und Toilettenbereichen jeweils unten und oben - übrigens vom gleichen Hersteller wie die bisherigen Container, um von den Abmessungen und Höhen her kompatibel zu sein. Danach müsse die Installation von Wasser- und Abwasser sowie Strom in diesem Bereich erfolgen. Anmietung: Brenkhäuser Straße und Jugendherberge Derzeit liegt die Stadt Höxter 92 Flüchtlinge hinter der Zuteilungsquote: &bdquo;Wir müssen davon ausgehen, dass wir diese Anzahl an Flüchtlinge noch mindestens zugeteilt bekommen", sagt Bürgermeister Alexander Fischer. Was danach noch an weiteren Flüchtlingen nach Höxter komme, das sei derzeit nicht abzusehen. Dennoch wolle die Stadt vorbereitet sein – und die Ortschaften entlasten. Deshalb würden die Angebote zur Anmietung der Jugendherberge in Höxter und des ehemaligen Offiziers- und Stabsgebäudes an der Brenkhäuser Straße in die Überlegungen einbezogen. An der Brenkhäuser Straße könnten nach ersten Schätzungen im Stabsgebäude 113 Personen untergebracht werden, erklärt Georg Beverungen. Im Offiziersheim sei man noch nicht so weit ins Detail gegangen. Er schätzt aber, dass an dem gesamten Standort bis zu 200 Plätze eingerichtet werden können. Dort müsse noch in Brandschutz, Sanitär- und Umbauarbeiten investiert werden. In der Jugendherberge könnten theoretisch bis zu 130 Plätze entstehen, man wolle sie aber nicht voll belegen, so Beverungen. Er geht von rund 100 Flüchtlingen aus. &bdquo;Wir wollen die Unterkünfte nicht bis unters Dach vollpacken", so Bürgermeister Fischer.

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