Verkehr

Hochzeitsexzesse auf Autobahnen: Reul will hart durchgreifen

Hochzeitsfeiern laufen derzeit häufiger aus dem Ruder. Dieses rücksichtslose Verhalten will der NRW-Innenminister nicht hinnehmen

Die Polizei musste kürzlich häufiger bei Hochzeitsfeierlichkeiten einschreiten. | © picture alliance

17.04.2019 | 17.04.2019, 17:18

Bielefeld (anwi). 32 Mal sind die Behörden allein am vergangenen Wochenende bei Hochzeitsfeiern eingeschritten, die aus dem Ruder gerieten. Das teilt das Innenministerium mit. Minister Herbert Reul sieht sich sogar veranlasst, zu betonen: "Autobahnen und Innenstädte sind keine privaten Festsäle."

Anzeigen geschrieben, Fahrzeuge stillgelegt

Bei den Vorfällen am vergangenen Wochenende schrieben die Beamten Anzeigen, stellten Schreckschusspistolen sicher, erteilten Verwarnungen und Platzverweise. Führerscheine wurden eingezogen, Fahrzeuge stillgelegt und Feiern vorzeitig beendet, heißt es einer Mitteilung des NRW-Innenministeriums.

In Köln beispielsweise stellte die Polizei am Sonntag vier Führerscheine von Fahrern einer türkischen Hochzeitsgesellschaft sicher. Drei Männer und eine Frau sollen auf der Autobahn 57 den Verkehr zum Erliegen und die Fahrbahn komplett zum Feiern genutzt haben, berichtet die Kölner Polizei, die in dem Fall gegen insgesamt neun Autofahrer ermittelt.

"Dem schieben wir einen Riegel vor"

Reul ruft die Feiernden nun zur Mäßigung auf. "Wenn Hoch-zeitsgesellschaften sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, werden die Toleranzgrenzen unserer Gesellschaft klar überschritten", sagt er. Es könne nicht angehen, dass auf Autobahnen der Verkehr angehalten wird, um Fotos zu machen und Feuerwerkskörper zu zünden. "Dem schieben wir einen Riegel vor", so Reul.