Paderborn. Der Skandal um Manipulationen beim Autopreis liegt beim ADAC vier Jahre zurück. Und der Automobilclub befindet sich längst wieder im Aufwind – auch in OWL. Die Zahl der Mitglieder wuchs auf 390.000 an, wie der ADAC bei seiner Jahresversammlung in Paderborn verkündete. Ein Plus von 12.000. „Wir hoffen, im Herbst die magische Grenze von 400.000 zu knacken", sagte Bernd Noltekuhlmann, der neue Regionalvorsitzende.
Auf den Straßen von OWL waren die „Gelben Engel" und ihre Partnerunternehmen 2017 fast 74.000 Mal im Einsatz, bundesweit sogar über vier Millionen Mal. Die Pannenhilfe ist das Kerngeschäft des „Clubs". Und sie werde auch weiter der Ankerpunkt sein, wie Martin Freidank, Geschäftsführer des ADAC OWL, versicherte.
Die "Gelben Engel" werden digitaler
„Vom klassischen Pannenhelfer zum digitalen Mobilitätsdienstleister", beschrieb der Vorsitzende, Bernd Noltekuhlmann, die Fahrtrichtung. Nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers Albert Löhr im April übernahm der 62-Jährige kommissarisch den Vorsitz. Und so legte der Regionalclub unter dem Lemgoer schon etwas Wegstrecke hin zu diesem Ziel zurück.
„Läufts" heißt etwa eine Schlagloch-Melde-App, mit der die aktuelle Verkehrslage oder Fahrbahnschäden in NRW von Nutzern kommuniziert werden können. „Die Meldungen werden vom ADAC sofort an die entsprechenden Stellen weitergeleitet", erklärte Noltekuhlmann.
Auch sonst gibt es reichlich Themen: Drohende Dieselfahrverbote sind nur ein Beispiel. Aber: „Der ADAC wird sich politisch nicht äußern", stellte Geschäftsführer Freidank klar. Der neue Vorsitzende Noltekuhlmann regte an, dass auch „alte Diesel" nachgerüstet werden könnten, fügte aber hinzu: „Wir können nur informieren." Das jedoch unabhängig. „Testen und verkaufen – das hat Geschmäckle, das machen wir nicht noch mal", unterstrich Freidank.
Finanzvorstand Marcus Bender, der einen Etat von rund 7,5 Millionen Euro für 2018 präsentierte, wurde wiedergewählt. Frank Wiegmann aus Porta Westfalica beerbt Noltekuhlmann im Ressort Sport. Der 54-jährige Bauingenieur und Enduro-Fahrer will sich der Elektromobilität annehmen: „Der Motorsport möchte gerne alternative E-Antriebe haben." Der neue Mann für Verkehr und Technik, Udo Stötzel, komplettiert den Vorstand. Der 67-Jährige führt ein Busunternehmen und eine Fahrschule in Steinhagen.