Bielefeld. In diesem Jahr gibt es besonders viele Eichenprozessionsspinner in NRW, die auch für Menschen gefährlich werden können. Grund dafür sind laut Landesbetrieb Wald und Holz ideale Wetterbedingungen im Vorjahr: Trockenheit und wenig Niederschläge. Landesweit, vor allem im Westen und dem Münsterland, haben sich die nachtaktiven Falter in Wäldern stark vermehrt.
Betroffen sind vor allem Eichen, wobei in Wäldern vor allem die Randgebiete und Einzelbäume befallen werden. Schäden richten allerdings nicht die Falter, sondern ihre Raupen an.
Heftige allergische Reaktionen
Die Raupen stellen jedoch nicht nur eine Gefahr für die Baumgesundheit dar, sondern auch für die Gesundheit des Menschen. Eine ausgewachsene Raupe verfügt über mehr als 600.000 winzige Brennhaare, die sie bei Gefahr abschießen kann. Die Brennhaare sind nur 0,1 Millimeter lang, aber ihre allergene Wirkung hält zwei Jahre an. Zwischen Juni und September ist die Gefahr, in Kontakt mit den Brennhaaren zu kommen, besonders groß - entweder direkt durch die Raupen, aber auch durch verbleibende Brennhaare in bereits verlassenen Gespinsten.
Bei Berührung reagiert die Haut des Menschen zunächst mit roten, juckenden Pusteln. Die Spitzen der Brennhaare bohren sich in die Haut und brechen danach ab. Durch die Bruchstelle wird ein Nesselgift freigesetzt, was anschließend zu heftigen allergischen Reaktionen führt. Beim Einatmen der Härchen können zudem Atembeschwerden wie Bronchitis und Asthma auftreten. Daher sollten Waldbesucher ausreichend Abstand zu befallenen Bäumen einhalten und die Raupen nicht anfassen.