Energieinfrastruktur

Selenskyj fordert Handeln gegen Moskaus Terror aus der Luft

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert ein Handeln gegen Russlands «Terror aus der Luft». (Archivbild) | © (AP Photo/Dan Bashakov)/AP/dpa

12.10.2025 | 12.10.2025, 11:51

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer Woche mit mehr als 4.000 russischen Angriffen aus der Luft die Weltgemeinschaft zum Handeln aufgefordert. «Moskau erlaubt sich eine Eskalation seiner Angriffe und nutzt dabei offen die Tatsache aus, dass die Welt sich auf die Sicherung des Friedens im Nahen Osten konzentriert», teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit.

«Genau deshalb darf der Druck nicht nachlassen. Sanktionen, Zölle und gemeinsame Maßnahmen gegen die Käufer von russischem Öl – diejenigen, die diesen Krieg finanzieren – müssen weiterhin auf dem Tisch bleiben», sagte er.

Dieser Ansatz könne den Weg zu einem dauerhaften Frieden für Europa ebnen. «Die Welt kann dies parallel zum Friedensprozess im Nahen Osten gewährleisten», sagte der ukrainische Präsident.

Die Ukraine fordert seit langem etwa Sanktionen gegen China und Indien, die zu Russlands wichtigsten Ölkunden gehören.

Russland habe seinen «Terror aus der Luft gegen unsere Städte und Gemeinden» und die Angriffe auf die Energieinfrastruktur intensiviert, sagte Selenskyj. Allein in der vergangenen Woche habe das Land mehr als 3.100 Drohnen, 92 Raketen und rund 1.360 Gleitbomben gegen die Ukraine eingesetzt.

Selenskyj: Kind in Kirche durch Gleitbombe getötet

«Gestern wurde in Kostjantyniwka ein Kind in einer Kirche durch eine Fliegerbombe getötet», berichtete Selenskyj. Die Behörden sprachen von insgesamt vier Toten im Gebiet Donezk, davon zwei in Kostjantyniwka. Im Gebiet Cherson seien zwei Menschen getötet worden.

Die ganze Woche habe Russland etwa unter anderem die Regionen Sumy, Charkiw und Donezk mit Terror überzogen, hieß es in einem von Selenskyj ebenfalls veröffentlichten Video mit Aufnahmen von Bränden und Zerstörungen. Die Ukraine brauche noch immer mehr Flugabwehrsysteme, die von den Verbündeten versprochen worden seien. «Wir brauchen starke Unterstützung von unseren Partnern», hieß es in einem Appell des Videos.

Auch am Sonntag meldeten die ukrainischen Luftstreitkräfte mehr als 100 russische Drohnenangriffe, von denen fast alle abgewehrt worden seien. Betroffen von den Angriffen ist seit Tagen besonders die Energieinfrastruktur der Ukraine. Laut Energieministerium in Kiew waren vor allem die Gebiete Odessa im Süden, Tschernihiw im Norden und Donezk im Osten Ziele der Angriffe. Laut Behörden kam es dort zu Stromausfällen und Unterbrechungen der Wasserversorgung.

Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine.