Zwei Jahre nach dem Überfall der islamistischen Terrorgruppe Hamas auf Israel ist in Berlin mit mehreren Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Massakers erinnert worden. Am Brandenburger Tor wurden am frühen Morgen die Namen der rund 1.200 Todesopfer verlesen.
Zudem wurden am Vormittag rund 1.100 Stühle in Gedenken an die Opfer aufgestellt. Einige Stühle sollen dabei ganze Familien symbolisieren. Abends sollen die Worte «Bring them home now» auf das Brandenburger Tor projiziert werden. Damit wird gefordert, die verbliebenen Geiseln freizulassen.
Am Berliner Bebelplatz war eine Mahnwache gegen Antisemitismus geplant. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sollte am Abend eine Ausstellung, die den Angriff auf das Nova-Musikfestival rekonstruiert, eröffnen. In ganz Deutschland sollten Flaggen zum 7. Oktober auf halbmast wehen. In Leipzig trifft sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Jüdinnen und Juden.

Der Gedenktag wird in Berlin von rund 1.500 Polizisten begleitet, um Sicherheit zu garantieren und Störungen zu bekämpfen. Die Polizei begegne allen Veranstaltungen und Demonstrationen «mit der gebotenen Sensibilität und wird auf einen störungsfreien Ablauf achten», sagte eine Sprecherin. Wenn nötig, werde man konsequent eingreifen.

Eine propalästinensische Demonstration mit verbotenen Parolen wurde gestoppt. Die Polizei nahm am Vormittag 17 Menschen nach der Blockade einer Kreuzung an der Oberbaumbrücke in Friedrichshain fest.
Laut Polizei blockierten um kurz nach 8.00 Uhr 37 Menschen die Straße. Sie zündeten Pyrotechnik und hielten Transparente hoch. Auf einem der Banner stand nach einem Bericht der «B.Z.»: «Glory to the fighters» (deutsch: «Ehre den Kämpfern»).
Im Internet gab es weitere Aufrufe für propalästinensische und antiisraelische Demonstrationen und Aktionen. Am Abend um 18.00 Uhr war eine Kundgebung zum Krieg in Gaza auf dem Alexanderplatz angekündigt mit dem Titel: «Stoppt den Völkermord». Angemeldet sind 150 Teilnehmer.
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der palästinensischen Hamas mit anderen Islamisten das schlimmste Massaker in Israels Geschichte angerichtet. Etwa 1.200 Menschen wurden damals getötet, mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit einer Militäroffensive. Seit Kriegsbeginn wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 67.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet, Kämpfer wie Zivilisten.