Berlin (epd/dpa). Die Finanzierung für das Deutschlandticket im kommenden Jahr steht. Mit großer Mehrheit verabschiedete der Bundestag am Freitag das Regionalisierungsgesetz, das den Ländern erlaubt, bislang nicht genutzte Mittel in Höhe von 350 Millionen Euro in das nächste Jahr zu übertragen. Bund und Länder stellen für das Bus- und Bahnticket jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung.
Über die Übertragung der nicht genutzten Mittel der Vorjahre bestand schon lange Einigkeit zwischen Bund und Ländern. Nach dem Aus der Ampel-Koalition erschien eine Mehrheit im Bundestag aber kurzzeitig fraglich. Letztlich stimmten am Freitag nicht nur SPD und Grüne, sondern auch Union, FDP und Linke für das Gesetz. Die AfD enthielt sich, das BSW fehlte bei der Abstimmung. Der Bundesrat wollte ebenfalls noch am Freitag über das Gesetz befinden.
Mit dem Deutschlandticket können bundesweit Regionalzüge und der öffentliche Nahverkehr genutzt werden. Zur Finanzierung des Abos im kommenden Jahr gehört aber auch eine Preiserhöhung für die Kundinnen und Kunden. Das Ticket kostet ab Januar 58 statt bislang 49 Euro pro Monat.
Zukunft des Deutschlandtickets ist offen
Wie es langfristig mit dem Ticket weitergeht, ist offen. Nur noch für das kommende Jahr sind Bundesmittel festgeschrieben. Der SPD-Politiker Müller sagte, das Ticket müsse langfristig verlässlich angeboten werden. Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) sagte, 2025 könne das Ticket fortgesetzt werden. Danach gebe es „Spielraum für alles Weitere oder Neue“.
Lange sagte, das Ticket habe eine Vielzahl von Konstruktionsfehlern, an denen es am Ende fast gescheitert wäre. „Mit 58 Euro ist dieses Ticket nicht finanziert.“ Der Bund mische sich außerdem in eine Länderaufgabe ein. Überdies werde der ländliche Raum benachteiligt. „Das Auto bleibt Verkehrsmittel Nummer eins, vor allem im ländlichen Raum. Da kann auch ein Deutschlandticket nicht hinwegtäuschen.“
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge bedauerte, dass mit der Union keine dauerhafte Verlässlichkeit für das Ticket hinzubekommen sei. „Niemand braucht dieses Chaos, niemand braucht diesen politischen Streit. Was wir brauchen, ist Planungssicherheit.“