Diese Spitzenpolitiker der CDU kommen aus NRW

Düsseldorf. Vor einer &bdquo;Verwestlichung" der CDU warnt der Bielefelder Professor für Vergleichende Politikwissenschaft, Detlef Sack, im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Einfluss westlicher Bundesländer wie NRW auf den Kurs der CDU nehme nicht zuletzt durch die Wahl Armin Laschets zum Partei-Vorsitzenden weiter zu, glaubt auch Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte. Die Partei müsse nun umso stärker die Verbände und Politiker im Osten des Landes unterstützen. Die CDU in NRW bezeichnet Detlef Sack an &bdquo;gewissen Punkten" als &bdquo;kleine Bundes-CDU". Es handele sich nicht bloß um den größten Landesverband, er vereine zugleich auch die unterschiedlichen politischen Kulturen und Strömungen der gesamten Partei, so Sack. So seien sowohl der Wirtschaftsliberalismus, vertreten durch Friedrich Merz und Carsten Linnemann, als auch die christlich soziale Mitte durch Armin Laschet als Flügel durchaus stark im NRW-Landesverband vertreten. &bdquo;Selten waren so viele Spitzenämter der Partei mit Politikern aus NRW besetzt", sagt Politikwissenschaftler Korte von der Uni Duisburg-Essen. NRW stellt den Fraktionschef der Union (Ralph Brinkhaus), den Generalsekretär (Paul Ziemiak), den Chef der Arbeitnehmerschaft CDA (Karl-Josef Laumann) und den Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (Carsten Linnemann). Hinzu kommt der Chef der Kommunalpolitischen Vereinigung, Christian Haase, aus Höxter. Mit Jens Spahn, Norbert Röttgen und Laumann stammen drei Mitglieder des Parteipräsidiums aus NRW. "Enormes politisches Personal" &bdquo;Das zeigt das enorme politische Potenzial unserer Partei in Nordrhein-Westfalen", sagt der Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Bodo Löttgen, auf Anfrage. Nach den jüngsten Vorstandswahlen sei die CDU NRW als mitgliederstärkster Landesverband seiner Größe &bdquo;angemessen in den Parteigremien verankert", sagt Löttgen. Der große Einfluss des Bundeslandes zeigt sich an einem weiteren Punkt: Von den 1.100 Delegierten stammen 30 Prozent aus NRW – &bdquo;das ist schon viel", so Sack. Der Anteil der Wähler aus dem Bundesland beträgt hingegen nur 21 Prozent. In Sachsen verhalte es sich umgekehrt: Das Bundesland stellt 5 Prozent der Wähler, aber nur 3 Prozent der Delegierten. &bdquo;Die ostdeutschen Landesverbände sind bei der Anzahl der Mitglieder einfach nicht stark repräsentiert", sagt Sack. &bdquo;Da kann durchaus das Gefühl aufkommen, untergebuttert zu werden." "Es braucht prominente Köpfe" Außerdem biete der Osten zu wenig Identifikationsfiguren für die CDU. Das sei für die dortigen Landesverbände auch deshalb problematisch, da diese stärker mit der Rolle der AFD konfrontiert seien, die im Osten über höhere Zustimmungswerte verfügt. &bdquo;Die ostdeutschen Landesverbände der CDU brauchen eine Parteiführung im Bund, die sie und ihre Probleme kennt und versteht", sagt Sack. Diese Verbände sollte die CDU nun stärker fördern und Politiker wie Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff und seinen Amtskollegen Michael Kretschmer in Sachsen stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken. &bdquo;Es braucht prominente Köpfe", sagt Sack. Armin Laschet sei das für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eher nicht, glaubt der Politologe. Es gehöre nun zu Laschets Integrationsaufgaben, andere Landesverbände offensiv einzubinden, sagt Karl-Rudolf Korte. Die aktuelle Verwestlichung der Partei verändere die politischen Gewichte wieder in Regionen, die auch mitgliederstark agieren, so der Politikwissenschaftler. Auch Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und in Abstrichen Rheinland-Pfalz verfügen über eine starke Mitgliedertradition. &bdquo;Die CDU ist schon sehr westdeutsch aufgestellt", so Sack.

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