Im Dezember scheint die Sonne nur selten zwischen den Wolken. Wenn die Sicht einmal frei ist, kann man aktuell nicht nur Vitamin D tanken, sondern gleich Sonnenfilter und Teleskop aufstellen. Denn auf der Sonne ist ein riesiger Sonnenfleck aufgetaucht – der größte seit zehn Jahren.
Der Fleck ist so groß, dass Wissenschaftler ihn in drei Gruppen mit den Bezeichnungen AR 4294–4298 aufgeteilt haben. Bisher waren die Flecken nicht in Richtung Erde ausgerichtet und die Sonnenauswürfe flogen hinaus ins Weltall.
Doch nun dreht sich der besonders aktive Teil der Sonne in Richtung Erde. „Im Laufe der Woche werden sich diese Regionen in günstigere Positionen drehen, sodass möglicherweise Aktivitäten in Richtung Erde stattfinden könnten“, schreibt die US-Atmosphärenbehörde NOAA auf ihrer Website.
Riesige Sonnenflecken können zu Polarlichtern führen
Sonnenflecken sind Anzeichen für magnetische Aktivität auf der Sonne, und diese Aktivität kann zu koronalen Massenauswürfen führen, also Ausbrüchen von großen Mengen an Plasma von der Sonnenoberfläche. Diese Ausbrüche haben wiederum Auswirkungen auf das Weltraumwetter.
Treffen Massenauswürfe auf die Erde, kommt es zu Sonnenstürmen, die für die hellen Polarlichter sorgen. Stärkere Stürme könnten jedoch auch Satelliten in Mitleidenschaft ziehen, Navigationssysteme stören und im Extremfall sogar Stromnetze gefährden.
Die NOAA-Weltraumwetterzentrale hat für Mittwoch und Donnerstag zunächst einen moderaten geomagnetischen Sturm der Stufe G2 ausgerufen. Der Massenauswurf könnte zusammen mit einem Hochgeschwindigkeitsstrom aus einem Loch in der Sonne die Aktivität im Erdmagnetfeld deutlich ansteigen lassen und eventuell die bekannten Nordlichter erzeugen.
Erst Mitte November waren Polarlichter über OWL zu sehen: Fotos der Polarlichter über OWL
Die Sonnenflecken sind größer als die Erde
Die Größe der Sonnenflecken wird klar, wenn man sie mit den Maßen der Erde vergleicht. Sie sind nämlich größer als der Blaue Planet, der einen Durchmesser von 12.700 Kilometern hat. Laut dem Portal „Newsweek“ handelt es sich damit um die größten Sonnenflecken der letzten Dekade.
Im Portal „Spaceweather“ heißt es, dass „starke Explosionen wahrscheinlich“ sind. Dort vergleicht man die Sonnenflecken sogar mit einem historischen Ereignis von 1859. In diesem Jahr kam es zu dem größten jemals beobachteten Sonnensturm. Demnach hat die aktive Region auf der Sonne etwa 90 Prozent der Größe des Sonnenflecks, der das sogenannte „Carrington-Ereignis“ ausgelöst hat.
NW-Leser zeigen ihre Fotos vom größten Vollmond 2025