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Wunschzettel

Was Kinder sich zu Weihnachten wünschen

Viele Kinder haben ihre Briefe mit Malereien oder Aufklebern verziert. (Archivbild) | © Oliver Berg/dpa

01.12.2025 | 01.12.2025, 02:20

Ein Schmuckkästchen mit Schlüssel, ein Piratenschiff oder ein Trampolin: Viele Kinder haben ihre Wunschzettel fürs Christkind oder den Weihnachtsmann schon fertig. In den sieben Weihnachts-Postfilialen in Deutschland kommen in der Adventszeit kistenweise Briefe von Jungen und Mädchen aus aller Welt an - teils liebevoll verziert oder mit ausgeschnittenen Bildchen aus Spielzeugkatalogen illustriert.

Das «liebe Kristkiend»

Hanna zum Beispiel hat ihre «Wunschliste» für das Christkind aufgemalt: Eine Taucherbrille findet sich dort ebenso wie Modelliermasse und eine Meerjungfrauenflosse. Mika wünscht sich Ohrlöcher und Elin «ein Pferd mit rosa Stulpen». Auf einem anderen Wunschzettel an das «liebe Kristkiend» stehen unter anderem eine Discokugel, ein Fernglas und Detektiv-Sachen.

Die Wunschzettel kommen aus der ganzen Welt. (Archivbild) - © Oliver Berg/dpa
Die Wunschzettel kommen aus der ganzen Welt. (Archivbild) | © Oliver Berg/dpa

Die Deutsche Post betreibt sieben Weihnachtspostfilialen in himmlisch klingenden Orten wie Himmelpforten (Niedersachsen), Himmelstadt (Bayern) oder St. Nikolaus (Saarland). Die Christkindpostfiliale in Engelskirchen nahe Köln mit rund 20 Ehrenamtlichen feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. In dieser Saison sind nach Angaben einer Post-Sprecherin bereits einige zehntausend Zuschriften dort eingegangen.

Laut einer Umfrage wollen 28 Prozent der Verbraucher Spielzeug als Weihnachtsgeschenk kaufen. (Archivbild) - © Heiko Rebsch/dpa
Laut einer Umfrage wollen 28 Prozent der Verbraucher Spielzeug als Weihnachtsgeschenk kaufen. (Archivbild) | © Heiko Rebsch/dpa

Neu auf dem Wunschzettel: Labubus

Zu den «ewigen Klassikern» gehören etwa Mal- und Bastelutensilien, Bücher, Playmobil, Lego, Fahrräder, ferngesteuerte Autos, Dinosaurier, Kuscheltiere und Puppen samt Zubehör - sogar «Sonnencreme für Puppen» hat ein Mädchen notiert. Handys, Smartwatches und Konsolen sind ebenfalls gefragt.

Auch über die aktuellsten Trends sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der besonderen Postfilialen stets gut informiert. In diesem Jahr neu dabei auf manchen Wunschzetteln: Labubus. Die aus China stammenden Kulleraugen-Fellmonster werden auch in Deutschland gehypt.

Für die Spielwarenbranche sind die Wochen vor Weihnachten traditionell die wichtigste Zeit des Jahres. Im November und Dezember erzielt sie bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes. Beim letzten Weihnachtsfest haben die Verbraucher nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Spielwaren (BVS) pro Kind im Durchschnitt 168 Euro für Spielzeuge ausgegeben.

Mehr als ein Viertel der Verbraucher schenkt Spielzeug

Laut einer YouGov-Umfrage für den Handelsverband Deutschland (HDE) planen in diesem Jahr 28 Prozent der Verbraucher, Spielzeug als Weihnachtsgeschenk zu kaufen. Insgesamt wollen die Menschen beim Geschenkkauf in diesem Jahr jedoch sparsamer sein. Als Ursache sehen Experten die angespannte weltpolitische Lage und die Angst vor Inflation.

Neben Spielsachen wünschen sich viele Kinder auch Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann, sagt Birgit Müller, mit 35 Jahren Mitarbeit die dienstälteste Christkind-Helferin in Engelskirchen: «Zum Beispiel Schnee zum Schlittenfahren, weniger Stress in der Schule, dass Oma und Opa noch lange leben oder dass die kranke Freundin wieder gesund wird.» Ein großes Thema sei seit einigen Jahren «mehr Zeit mit der Familie» - etwa einen schönen Ausflug mit den Eltern zu machen, zusammen mit ihnen zu spielen oder zu basteln.

Kinder sorgen sich um das Weltgeschehen

In den ersten Jahren des Christkindpostamts habe unter fast jedem Brief als Abschluss-Standardsatz gestanden: «Und ich wünsche mir Frieden auf der Welt.» Wie von den Eltern diktiert habe das geklungen, findet Müller. Auch heute wünschten Kinder sich Frieden - aber wesentlich differenzierter und überlegter. Dies sei vor allem seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu beobachten.

Überhaupt zeigten die Briefe häufiger als früher, dass Kinder viel vom Weltgeschehen und gesellschaftlichen Entwicklungen mitbekämen, meint Müller. Sie sorgten sich um Menschen in Krisengebieten, wünschten sich mehr Klimaschutz oder dass Obdachlose nicht frieren müssten. «Sie machen sich ihre eigenen Gedanken und formulieren ihre Wünsche daraus - das ist toll zu sehen.»