Sie wurde 94 Jahre alt

Schauspielerin Ingrid van Bergen ist tot

Van Bergen wurde einem jüngeren Publikum auch durch ihre Teilnahme am RTL-Dschungelcamp bekannt. 1977 erschoss sie ihren Geliebten.

Die Schauspielerin Ingrid van Bergen ist tot. | © Philipp Schulze / dpa

28.11.2025 | 28.11.2025, 11:41

Eyendorf (dpa). Die Schauspielerin Ingrid van Bergen ist tot. Sie starb im Alter von 94 Jahren in Eyendorf. Das bestätigte eine Vertraute der Deutschen Presse-Agentur.

„Wir sind unendlich traurig“, sagte die Freundin. Van Bergen sei in den frühen Morgenstunden eingeschlafen. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

In den 1950er und 1960er Jahren gehörte die Schauspielerin mit der markanten rauchigen Stimme zu den bekanntesten deutschen Filmstars. In der Nachkriegssatire „Rosen für den Staatsanwalt“ gelang ihr 1959 in der Rolle der Pensionsbesitzerin Lissy Flemming ihr wohl größter Erfolg.

2009 wird sie „Dschungelkönigin“

Ingrid van Bergen 2010, hier mit TV-Koch Steffen Henssler nach der Aufzeichnung der dritten Folge "Ohnsorg: Tratsch im Treppenhaus ... es geht weiter". - © Marcus Brandt/dpa
Ingrid van Bergen 2010, hier mit TV-Koch Steffen Henssler nach der Aufzeichnung der dritten Folge "Ohnsorg: Tratsch im Treppenhaus ... es geht weiter". | © Marcus Brandt/dpa

Van Bergen machte Kabarett bei den Berliner „Stachelschweinen“, drehte für Kino und Fernsehen. Sie stand auch unter anderem für Edgar-Wallace-Verfilmungen wie „Der Rächer“ (1960) und „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ (1961) vor der Kamera. Bei „Stadt ohne Mitleid“ drehte sie mit Kirk Douglas (1960).

Jüngeren Zuschauern war Ingrid van Bergen vor allem als beliebter Realitystar und Siegerin der RTL-Show „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ bekannt, 2009 wurde sie dort „Dschungelkönigin“.

Mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis

1977, München: Ingrid van Bergen auf der Anklagebank. - © Istvan Bajzat/dpa
1977, München: Ingrid van Bergen auf der Anklagebank. | © Istvan Bajzat/dpa

1977 gab es einen großen Skandal um van Bergen. Nachdem sie ihren Geliebten erschossen hatte, saß die Schauspielerin mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung Anfang der 1980er Jahre gelang ihr erst nach und nach der Wiedereinstieg.

Es folgten viele Gastauftritte vor allem in Krimis und TV-Serien. Immer wieder war sie auch in Talkshows zu sehen. Am Kammertheater Karlsruhe war sie 2011 als lebensfrohe Seniorin in der Tragikomödie „Harold und Maude“ zu bewundern.

Die Schauspielerin lebte in den letzten Jahren in der niedersächsischen Gemeinde Eyendorf südlich von Hamburg.