Der chinesische Onlinehändler Shein soll Sexpuppen mit kindlicher Optik verkauft haben. Frankreichs Wirtschaftsminister Roland Lescure erhebt schwere Vorwürfe gegen den Versandriesen. Die französische Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet. Lescure betont: „Diese furchtbaren Objekte sind illegal.“
Die im Wirtschaftsministerium angesiedelte französische Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde hatte festgestellt, dass bei Shein Sexpuppen mit kindlichem Aussehen angeboten werden. „Ihre Beschreibung und ihre Kategorisierung auf der Seite erlauben es nur schwerlich, den kinderpornografischen Charakter der Inhalte anzuzweifeln“, heißt es aus dem französischen Ministerium.
Shein reagierte umgehend und nahm die Sexpuppen weltweit aus dem Onlineshop. „Wir werden uneingeschränkt mit den Justizbehörden kooperieren“, sagte der Sprecher von Shein Frankreich, Quentin Ruffat, am Dienstag dem Radiosender RMC. Der Onlinehändler wolle den Fall intern aufarbeiten und sei auch bereit, die Namen der Käufer solcher Puppen offenzulegen.
Schon seit einigen Wochen tobt ein Streit zwischen Shein und der französischen Modebranche. Der Onlinehändler Shein will am 5. November sein erstes permanentes Geschäft im Pariser Kaufhaus BHV Marais eröffnen. Schon dagegen gab es Proteste. Die Produkte, die vermeintlich unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt werden, passen für viele nicht in die Pariser Modewelt. Nachdem bekannt wurde, dass Shein Sexpuppen mit kindlichen Zügen verkauft hat, erhöht auch die Regierung den Druck.
„Die Grenzen wurden überschritten“, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Roland Lescure im Sender RMC. „Wenn sich dieses Verhalten wiederholt, sind wir im Recht, den Zugang zu der Plattform Shein auf dem französischen Markt zu verbieten, und ich würde dies tun.“
Nach Informationen des „Stern“ geraten auch weitere Onlinehändler wegen des Verkaufs von Sexpuppen in das Visier der französischen Justiz.