Rechtsextreme Kritik

Milram-Käseverpackung: Warum dieses neue Design für heftigen Shitstorm sorgt

Eine limitierte Design-Edition von Milram-Käseverpackungen hat im Netz für ordentlich Wirbel gesorgt. Das stört die Kritiker so an dem neuen Design.

Ein neues buntes Design der Milram Käseverpackungen hat in den Sozialen Medien für ordentlich Kritik gesorgt. | © Milram

Dana Johanna Stoll
19.08.2025 | 19.08.2025, 13:54

Eine harmonische Familie auf einem Spaziergang, ein küssendes Paar oder Freunde, die zusammen lachen: Mit der neuen Design-Edition, die es von August bis Oktober geben soll, möchte Milram ihre Käseverpackungen verschönern und für einen kleinen Farbklecks im Kühlregal sorgen. Die neuen Designs stellen eine vielfältige Gesellschaft dar – verschiedene Hautfarben, Geschlechter und Generationen. Im Netz lösten die neuen Verpackungen viel Kritik aus. Aber warum?

Designt wurden die neuen Verpackungen von den drei Künstlern Josephine Rais, Danii Pollehn und Moritz Adam Schmitt. Milram bezeichnet die neuen Verpackungsdesigns als „echten Hingucker und ein Statement für unseren Markenwert Gemeinschaft“. Um einen Hingucker handelt es sich wirklich, denn in den sozialen Medien haben sich zuletzt viele Nutzerinnen und Nutzer rassistisch und diskriminierend zu dem neuen Design geäußert. Ihnen sind die neuen Verpackungen zu „woke“. Sie unterstellen dem Käsehersteller, sie mit den neuen bunten Verpackungen umerziehen zu wollen, da sie multikulturelle Beziehungen zeigen.

So kommentierte beispielsweise Vanessa Behrendt, Sprecherin der AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, auf der Plattform X (ehemals Twitter): „Nö danke, Milram. Ich kaufe euren Käse gerne wieder, sobald ihr wieder klarkommt.“ Auch der rechtsextreme Aktivist Martin Sellner springt auf den Zug auf und schreibt auf der Plattform X: „Dies ist ihre ’Vision’ für dieses großartige europäische Volk. Sie müssen sogar Käse für ihre antiweiße Propaganda verwenden.“

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Milram-Käseverpackungen sorgen für rechtsextreme Kritik

Und auch die Nutzerin Lena von der „Jungen Freiheit“, einer konservativen Zeitung, auf Instagram spricht von einer Indoktrinierung der Diversität im Alltag. In ihrem Video regt sie sich besonders über die Verpackung des Sylter-Käses auf. „Wenn selbst auf einem Sylter-Käse kein Stück Nordsee mehr zu sehen ist, sondern einfach nur noch Multikulti-Illustration, dann fragen sich viele völlig zu Recht: Muss das sein?“, sagt sie in dem Video zu den farbenfrohen Illustrationen.

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Aber das neue Design findet auch viele Unterstützerinnen und Unterstützer. So zum Beispiel auch den News-Influencer Fabian Grischkat, der die übermäßige Käse-Kritik so bewertet: „Bei den Rechten ist ein neuer Erzfeind gespawnt und es ist Käse.“ Und auch andere Nutzer unterstützen das neue Design. So heißt es zum Beispiel: „Die Motive sind doch super! Haben wir den keine anderen Sorgen als uns über Motiv-Verpackungen aufzuregen?“, „Ich finde das Design cool. Mal was anderes.“ oder auch „Direkt mal auf Milram-Käse umsteigen.“