Messerangriff in Hamburg - Unterbringung der mutmaßlichen Täterin angeordnet

Hamburg (dpa). Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof sind am Freitagabend mehrere Menschen schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei stach eine Person auf dem Bahnsteig von Gleis 13/14 wahllos um sich. Sie wurde festgenommen. Bis Sonntag kommen immer mehr Erkenntnisse zur Vorgeschichte der Verdächtigen ans Licht. Die Frau ist vor dem Angriff in einer Psychiatrie im Landkreis Cuxhaven behandelt worden, wie ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums mitteilte. Sie wurde demnach am Tag vor der Attacke entlassen. Nach Auskunft der Klinik gab es zum Zeitpunkt der Entlassung keinen medizinischen Befund, der eine weitere Unterbringung gerechtfertigt hätte. Die Angreiferin im Hamburger Hauptbahnhof soll nach Polizeiangaben von Freitagabend eine Einzeltäterin gewesen sein. Bei der festgenommenen Frau handele es sich um eine 39-jährige Deutsche. Die Frau habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Verdächtige vor Angriff im Hauptbahnhof in Psychiatrie Sie sei Anfang Mai hilflos gefunden worden, teilte der Sprecher mit. Sie sei daraufhin eingewiesen und für drei Wochen in der Klinik behandelt worden. Über ihre Krankheit macht das Ministerium zum Schutz der Persönlichkeitsrechte und wegen der ärztlichen Schweigepflicht keine weiteren Angaben. Bevor jemand aus einer Psychiatrie entlassen wird, werden laut Ministerium verschiedene medizinische, rechtliche und soziale Aspekte abgewogen. Im Zentrum steht die Frage, ob der Patient oder die Patientin nach der Entlassung eine Gefahr für sich oder andere darstellen könnte. Im Fall der Verdächtigen hätten die Ärzte keinen Grund gesehen, die39-Jährige weiter in der Klinik zu behalten. &bdquo;Eine freiwillige Weiterbehandlung war nicht angestrebt.“ Am Samstag hat ein Haftrichter die Unterbringung der 39 Jahre alten Verdächtigen angeordnet. Der Unterbringungsbefehl laute auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen, teilte die Polizei mit. Einige Verletzte am Samstag aus Kliniken entlassen Bei dem Angriff wurden laut Polizei 18 Menschen verletzt. Am Samstagmittag gab es eine Entwarnung für die vier lebensgefährlich verletzten Opfer. Sie befänden sich inzwischen alle in einem stabilisierten Zustand, hieß es. Die Deutsche Bahn hat bereits am Freitagabend ihre &bdquo;tiefe Bestürzung“ über den Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof geäußert. &bdquo;Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten“, heißt es in einer Mitteilung. Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, waren für den Straßenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, wurden von den Behörden blockiert. .responsive23-NgkpC5mVYHPvTMps-map-messerangriff-hamburg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-NgkpC5mVYHPvTMps-map-messerangriff-hamburg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-NgkpC5mVYHPvTMps-map-messerangriff-hamburg { padding-top: 142.86%; } } Verschiedene Gewalttaten mit Messern - auch in Bielefeld Der Fall weckt Erinnerungen an das Messer-Attentat vor der &bdquo;Cutie“-Bar in Bielefeld am vergangenen Wochenende. Mehrere Menschen wurden lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. Zum Thema: Messeranschlag in Bielefeld: Syrer sympathisiert mit Terrororganisation IS In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer. In Schwerin wurde im Februar ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und starb. Im Januar griff ein mutmaßlich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Ein kleiner Junge und ein Familienvater wurden dabei tödlich, drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.

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