Madrid/Valencia (dpa/jad). Endlich eine gute Nachricht in Spanien: Drei Tage war eine Frau in einem Auto gefangen, nun haben Retter sie lebend geborgen. Die Polizei in der Gemeinde Moncada teilte auf der Plattform X ein entsprechendes Video, in dem der Präsident des Zivilschutzes Valencia, Martín Pérez, ihre Rettung vor Mitarbeitern unter Applaus verkündet.
Die Frau soll drei Tage lang neben der Leiche ihrer Schwägerin in dem Fahrzeug in der Gemeinde Benetússer südlich der Großstadt Valencia eingeklemmt gewesen sein, wie die Nachrichtenagentur Europapress mit Bezug auf die Lokalzeitung „Las Provincias“ berichtet.
Rettungskräfte hätten ihre Schreie gehört, als sie aus einem Tunnel steckengebliebene Autos wegschleppten. Die Gerettete sei zu einer medizinischen Untersuchung gebracht worden, weitere Details waren nicht bekannt. Bei den schweren Unwettern vom Dienstag kamen jüngsten Zahlen der spanischen Regierung zufolge 211 Menschen ums Leben, die meisten in der Region Valencia.
Spanien: Zehntausende freiwillige Helfer im Einsatz
In einem Akt der Hilfsbereitschaft haben sich nach den schweren Unwettern in Spanien Medienberichten zufolge etwa 15.000 freiwillige Helfer am Morgen in der Mittelmeermetropole Valencia eingefunden. Mit von der Regionalregierung organisierten Bussen sollten sie in Schichten zu den schwer verwüsteten Dörfern rund um Valencia gebracht werden, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, wie die Nachrichtenagentur Europapress berichtete.
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Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez gab nach einer Lagesitzung bekannt, dass mindestens 211 Menschen bei den Unwettern vom Dienstag ums Leben gekommen seien, die meisten von ihnen in der Region Valencia. Viele Menschen gelten weiter als vermisst, es wird mit einer weiter steigenden Zahl von Toten gerechnet.
Insgesamt 10.000 weitere Einsatzkräfte will der Regierungschef jetzt in die betroffenen Gebiete schicken, um die Bergungs- und Aufräumarbeiten zu beschleunigen. 5.000 Soldaten sollen demnach noch dieses Wochenende entsandt werden und die schon etwa 2.000 Militärangehörigen vor Ort verstärken, wie der Sender RTVE berichtete. Zudem ist der Einsatz von 5.000 Polizisten und Angehörigen der Polizeieinheit Guardia Civil geplant.
Koordinationszentrum nimmt Arbeit auf
Viele der Dörfer sind von einer Schlammdecke überzogen, in den Straßen liegen nach wie vor übereinander getürmte Autos, Möbel sowie sonstiger Hausrat. Die Stromversorgung wurde den Behörden zufolge mittlerweile größtenteils wieder hergestellt.
Die ersten Freiwilligen verließen bereits heute Morgen in bereitgestellten Bussen die Stadt und kehren am Nachmittag zurück, dann werden weitere Gruppen in die Überschwemmungsgebiete gebracht, wie Europapress weiter berichtete. Erst gestern hatte die Regionalregierung Valencia ein Koordinationszentrum eingerichtet, das heute früh die Arbeit aufnahm.
Zugleich wurden Freiwillige aufgerufen, nicht in eigenen Autos in Richtung der Dörfer zu fahren, um die Straßen für Rettungskräfte nicht zu blockieren oder selbst stecken zu bleiben. Die Regionalregierung hatte bis Sonntagabend die Fahrerlaubnis auf wichtigen Verkehrsstraßen stark eingeschränkt, damit Einsatzkräfte freie Fahrt haben.