Benimm-Tipps

Auf der Weihnachtsfeier richtig blamiert? So ziehen Sie sich aus der Affäre

Knigge-Experten geben Tipps, wie man sich am besten verhält, wenn man sich auf der Weihnachtsfeier daneben benommen hat. Und welche Fauxpas man besser ganz vermeiden sollte.

Wenn der Chef zur Weihnachtsfeier in ein schickes Restaurant einlädt, sollten auch die Manieren sitzen. Vor allem wenn Alkohol im Spiel ist, klappt das nicht immer. | © Pixabay

Benjamin Thiessen
16.12.2024 | 16.12.2024, 14:16

Unzählige Cocktails getrunken, zu wild getanzt oder gar mit dem Chef geknutscht? Auf der Firmen-Weihnachtsfeier hat man (oder Frau) sich schnell blamiert. Denn die Gefahr, in ein Fettnäpfchen zu treten, ist an so einem Abend aufgrund der besonderen Atmosphäre besonders groß. Wer beim Firmenfest zu Weihnachten über die Stränge schlägt, muss allerdings nicht gleich im Erdboden versinken. Mit ein paar Tricks kann man sich aus der Affäre ziehen:

Auf der Weihnachtsfeier wild getanzt – und nun?

Bei den meisten Weihnachtsfeiern beginnt nach dem gemeinsamen Essen der ausgelassene Partyspaß. Richtig fröhlich wird es, wenn der DJ die Tanzfläche freigibt. Während einige Kollegen noch verschämt am Rand stehen und beobachten, lassen es andere auf dem Parkett gleich richtig krachen. Denn wo sonst kann man seinen Michael-Jackson-Moonwalk oder den Hüftschwung à la Shakira schon zeigen?

Ein paar Gläser Sekt und lockere Stimmung. Peinliche Tanz-Moves sollte man sich auf der Weihnachtsfeier dennoch verkneifen. - © Pixabay
Ein paar Gläser Sekt und lockere Stimmung. Peinliche Tanz-Moves sollte man sich auf der Weihnachtsfeier dennoch verkneifen. | © Pixabay

Was in Musikvideos oder vielleicht auch vor dem Spiegel gut aussieht, kommt auf Weihnachtsfeiern aber meistens nicht so gut an. Für peinliche Tanzeinlagen muss man sich trotzdem nicht bei der kompletten Belegschaft entschuldigen, wie Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat erklärt. Außer man hat nicht nur sich, sondern auch jemand anders damit blamiert. „Zum Beispiel, wenn man Kollegen oder Kolleginnen angetanzt hat“, sagt die Benimm-Expertin. Dass die Tanzeinlage unabhängig davon am nächsten Tag zum Tuschel-Thema im Büro werden kann, muss man wohl oder übel aushalten. Dabei gilt: cool bleiben.

Zu viel Alkohol getrunken auf der Weihnachtsfeier

Wenn es eine Konstante auf Weihnachtsfeiern gibt, dann ist es Alkohol. Ein Schlückchen Sekt beim Empfang, ein paar Gläschen Wein zum Essen und noch einen Schnaps zum Verdauen. Auf den meisten Weihnachtspartys gehört das schon fast zum Pflichtprogramm. Wer sich dabei verkalkuliert und zu viel Alkohol trinkt, tritt in ein klassisches Fettnäpfchen – die Blamage ist dabei meistens vorprogrammiert.

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Schon ein paar Drinks über den Durst, und die Selbstwahrnehmung ist eine andere. Auch die Körpersprache verändert sich, oft nicht gerade zum Vorteil. In solchen Fällen kann man mehr tun, als nur hoffen, dass ein anderer Kollege noch mehr getrunken hat. Und zwar nach Hause gehen.

Auf den meisten Weihnachtsfeiern gibt es viel Alkohol - und das kann zum Verhängnis werden. - © Pixabay
Auf den meisten Weihnachtsfeiern gibt es viel Alkohol - und das kann zum Verhängnis werden. | © Pixabay

„So bewahrt man sich vor einem vielleicht noch viel peinlicheren Auftritt“, sagt Sabine Walch von der Deutschen Gesellschaft für Karriereberatung (DGfK). Wenn es dafür schon zu spät ist und man nicht mehr der Gesprächspartner, sondern Gesprächsthema ist, sollte man am nächsten Tag den Kollegen bei der Einordnung des Vorfalls helfen und klarmachen, dass es ein Ausrutscher war. Sonst bleibt man auch ohne Rausch bei den Kollegen als „Suffkopf“ in Erinnerung. Allgemein gilt: Im Arbeitsumfeld nicht zu viel Alkohol konsumieren.

Auf der Weihnachtsfeier beim Lästern über Kollegen erwischt

Alkohol lockert nicht nur die Stimmung, sondern auch die Zunge. In geselliger Runde lästert man dann über den grummeligen Hausmeister, die geizige Chefin oder die viel zu frühe Beförderung eines Kollegen. Dumm nur, wenn die betreffende Person plötzlich hinter einem steht und mitbekommt, wie über sie selbst gelästert wird.

Wer beim Lästern über Kollegen erwischt wird, sollte sich sofort entschuldigen, empfehlen Benimm-Experten. - © Pixabay
Wer beim Lästern über Kollegen erwischt wird, sollte sich sofort entschuldigen, empfehlen Benimm-Experten. | © Pixabay

Ein schneller Themenwechsel hilft da nicht weiter, sagt Imme Vogelsang von Etikette Trainer International (ETI). Konfrontation heißt das Zauberwort, am besten bei einem Vier-Augen-Gespräch. „Und das nicht erst am nächsten Tag“, empfiehlt die Etikett-Trainerin. Nur so könne man die Sache aus der Welt schaffen ohne peinliche Ausweichmanöver später im Büro. Denn eines ist nach der Firmen-Weihnachtsfeier sicher: man sieht sich wieder.

Mit dem Chef auf der Weihnachtsfeier geknutscht

Nicht jeder Kuss bedeutet gleich die große Liebe. Und erst recht nicht, wenn auf der Weihnachtsfeier geknutscht wurde. Doch wer sich bei dem feuchtfröhlichen Fest dazu hinreißen lässt, für den kann der Tag nach der Weihnachtsfeier richtig peinlich werden. Vor allem wenn der Partner für den intimen Austausch auf der Weihnachtsfeier auch noch der Chef ist. Hier sollte man von einem Vier-Augen-Gespräch absehen, empfiehlt Etikette-Trainerin Vogelsang.

Ein Flirt auf der Weihnachtsfeier kann zu unangenehmen Situationen am nächsten Arbeitstag führen. - © Pixabay
Ein Flirt auf der Weihnachtsfeier kann zu unangenehmen Situationen am nächsten Arbeitstag führen. | © Pixabay

Am besten sei es, am nächsten Morgen nach der Weihnachtsfeier so zu tun, als sei nichts gewesen, damit keiner sein Gesicht verliert. „Es ist besser, erst mal abzuwarten, wie sich der Chef oder die Chefin verhält“, sagt Vogelsang.

Auf der Weihnachtsfeier Vorgesetzte duzen

Eigentlich sind Weihnachtsfeiern die beste Gelegenheit, Kolleginnen und Kollegen näher kennenzulernen, mit denen man sonst nicht viel zu tun hat. Auch ein lockerer Talk mit dem Chef ist meistens drin. In gemütlicher Atmosphäre lässt es sich schließlich auch gut plaudern.

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Doch wer sich jetzt zu sicher fühlt und damit anfängt, dem Gesprächspartner das Du aufzuzwingen, tritt dabei schnell ins Fettnäpfchen. Richtig peinlich wird es, wenn so ein Fauxpas auch bei Vorgesetzten passiert. „Dann hilft nur noch, den Ausrutscher zu kaschieren und ganz schnell wieder auf das „Sie“ überzugehen“, sagt Agnes Jarosch. Denn auch auf Weihnachtsfeiern gelte: Der Chef bietet dem Mitarbeiter das „Du“ an, nicht umgekehrt.