Berlin (dpa). Wenige Stunden vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels der Fußball-EM hat die Berliner Polizei zeitweise einen Teil der Fanzone am Reichstag wegen eines verdächtigen Gepäckstücks geräumt. Gegen 18.30 Uhr wurde Entwarnung gegeben und Fans durften wieder auf das Gelände, wie eine Polizeisprecherin am Freitagabend sagte. Einsatzkräfte hätten „keinen gefährlichen Inhalt“ im Rucksack entdeckt. Ein Mann, dem der Rucksack gehören soll, wurde laut Angaben der Sprecherin zunächst in Gewahrsam genommen und überprüft. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Betroffen war am späten Freitagnachmittag der Bereich an der Scheidemannstraße, wie die Polizei bei X mitteilte. „Dieser Bereich steht den Fans aktuell nicht zur Verfügung“, schrieben die Beamten, der Rucksack wurde überprüft.
Laut Angaben eines Polizeisprechers von Freitagnachmittag wurde rund um den Gegenstand ein Sperrkreis errichtet. Wie viele Leute den Bereich verlassen mussten, war zunächst unklar. Angaben der Veranstalter zufolge wurde der Bereich um 16 Uhr zum Einlass geöffnet. Drei Eingänge zu der Fanzone am Reichstag waren geschlossen worden, einer war zunächst noch offen, sagte der Polizeisprecher.
Tausende Polizisten zum EM-Start im Einsatz
„Wenn am Ende nichts ist, war es lieber einmal zu viel geräumt als zu wenig“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Abend in München. Die SPD-Politikerin bedankte sich bei der Berliner Polizei für konsequentes Handeln. „Dafür sind wir so stark im Einsatz“, sagte Faeser.
Rund 2.000 Polizisten begleiten in Berlin die großen öffentlichen Veranstaltungen rund um das deutsche Eröffnungsspiel bei der Fußball-Europameisterschaft. Eine Stunde vor dem Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft um 21. Uhr in München gegen Schottland teilte die Polizei mit, die Fanzone am Brandenburger Tor sei voll. Die größere der beiden Fanzonen in Berlin-Mitte fasst gut 30.000 Menschen. „Es werden keine Personen mehr hineingelassen“, schrieb die Polizei.
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EM-Fanzone in München voll – Sperrung
Aufregung gab es auch in der Münchener Innenstadt. Wegen des großen Andrangs von Fußballfans vor dem EM-Eröffnungsspiel dort sperrte die Polizei die Fanzone am Olympiastadion. „Die Fanzone ist geschlossen. Bitte fahrt aktuell nicht mehr in den Olympiapark!“, schrieben die Polizei und die Stadt München drei Stunden vor Anpfiff bei X.
Die Fanzone im Olympiapark bietet etwa 30.000 Menschen Platz. „Trotz der gut gefüllten Fanzone ist die Stimmung bei den Besuchern prächtig“, teilte die Polizei wenig später mit. Davon ließen sich auch die Beamten der Einsatzhundertschaft anstecken.
Am Nachmittag hatte die Polizei bereits keine Menschen mehr auf den Marienplatz gelassen. Kurzzeitig hatten dort auch keine U-Bahnen halten können. Die Unterbrechung habe aber den Angaben zufolge „für Entspannung gesorgt“, sodass die Fans wieder vom Marienplatz per U-Bahn zur Arena in Fröttmaning und zum Olympiapark fahren können.
Polizei und Stadtverwaltung baten Fans und Passanten, wegen der Sperrung auf andere Bereiche der Stadt auszuweichen. Die Münchner Stadtverwaltung hatte darauf hingewiesen, dass das Public Viewing des Eröffnungsspiels zwischen Deutschland und Schottland am Abend nicht am Rathaus, sondern in der Fanzone im Olympiapark geplant sei.