Bautzen. Benjamin Blümchen ist für viele Menschen ein Held ihrer Kindheit. Der sprechende Elefant mit roter Mütze und Jacke ist bekannt aus Hörbüchern und Trickfilmserien. Seit 1977 stürzt sich der hilfsbereite Star des Neustädter Zoos mit seinem Freund Otto, dem Zoodirektor Herrn Tierlieb und der rasenden Reporterin Karla Kolumna in verschiedene Abenteuer. Eine Kindertagesstätte im sächsischen Bautzen hat vor kurzem allerdings entschieden, dass er ein schlechtes Vorbild ist.
Seit mittlerweile 32 Jahren trägt besagte Kita den Namen „Benjamin Blümchen“. Wie aus einer Pressemitteilung der Stadt hervorgeht, ist damit jetzt Schluss. Einige Kinder würden den Elefanten nur noch aus den Erzählungen ihrer Eltern kennen. Der Hauptgrund der Umbenennung ist jedoch ein anderer: „Der gemütliche Elefant, der Zuckerstückchen vernichtet, passt nicht mehr in das Konzept der Kita.“
Dem Elefanten werden also fehlende körperliche Aktivität sowie seine Essgewohnheiten zum Verhängnis. Sie passen nicht zum neuen Leitbild der Kita, die zukünftig „Spreewichtel“ heißen wird. Seit 2023 stehen dort Themen wie Bewegung und Natur im Fokus. Es bleibt kein Platz mehr für Süßigkeiten-Liebhaber Benjamin Blümchen. Der neue Name für die Kita mit 92 Kindern wurde auf der Bautzener Stadtratssitzung im Mai beschlossen und ist ab sofort gültig.
Kita-Umbenennung entfacht Debatte
Das sorgt für kontroverse Diskussionen in den Kommentarspalten der sozialen Medien, unter anderem bei der „Sächsischen Zeitung“. Für Nutzerin @JosefinWerner wird es weiterhin die Kita „Benjamin Blümchen“ bleiben. Sie versteht nicht, wieso „man immer alles umbenennen muss“. @MarcoHammerschmidt reagiert verwundert darauf, dass der Elefant nicht mehr zeitgemäß sein soll. Seine Meinung: „Benjamin Blümchen ist nicht out“.
Doch es gibt auch positive Stimmungen zur Umbenennung. Nutzerin @JanaÖrnek gefällt der neue Name „viel besser als der vorherige“. Und auch @JackyKalich findet „Spreewichtel“ super. Aus ihrer Sicht regen sich die Erwachsenen einmal mehr über ein Problem auf, was in den Köpfen der Kinder gar nicht existiert.