Wenn die Eisblumen am Fenster sprießen, wird das Gassigehen mit dem Hund schnell zur Überwindung – und das nicht nur für den Menschen. Deshalb ist es wichtig, Hunde sowie andere Haustiere bei eisigen Temperaturen im Blick zu haben und gegebenenfalls vor Kälte zu schützen. Was es dabei zu beachten gibt:
Hunde
„Hunde und Katzen sind durch ihr Fell vor Kälte geschützt und können Temperaturen unter null Grad Celsius meist besser wegstecken als viele Menschen denken. Dennoch gibt es je nach Alter, Rasse und Gesundheitszustand der Tiere individuelle Unterschiede und man sollte seine Tiere genau beobachten“, sagt Lisa Hoth, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Sobald Hunde sich auffällig eng an die Beine des Halters schmiegen, sollten sie vor der Kälte geschützt werden.
Viele Hundebesitzer greifen im Winter auch auf Mäntel zurück. „Grundsätzlich brauchen wir hier in unseren Breiten keine Hundemäntel. Der Hund ist von der Natur gut ausgestattet“, sagt Tierarzt Thomas Steidl, der auch Vorsitzender des Kleintierausschusses der Bundestierärztekammer ist. „Wenn ich bei tiefen Temperaturen mit dem Hund unterwegs bin, dann ist es wichtig, dass ich mit dem Hund auch laufe“, ergänzt er. Die Bewegung halte den Hund warm.
Doch wie immer gibt es Ausnahmen. Für kranke Hunde oder solche, die aus Zuchtgründen wenig bis gar kein Fell haben, kann ein Mantel sinnvoll sein, sagt der Tierarzt. Zum Schutz vor Streusalz sollten Hundehalter die Pfoten nach jedem Spaziergang mit lauwarmem Wasser abspülen und sorgfältig abtrocknen.
Katzen
Freigänger-Katzen sollen jederzeit Zugang zu einer wärmeren Umgebung haben, um sich vor Kälte zu schützen. Der Deutsche Tierschutzbund rät außerdem dazu, eine isolierte Katzenhütte anzubieten, wenn sich eine Katze überwiegend draußen aufhält.
Kleintiere
Kleinere Haustiere wie Kaninchen und Hamster werden oft im Haus gehalten. Sollten sie allerdings im Freien leben, sollten vor allem ältere und untergewichtige Tiere beobachtet werden, empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund. Wenn sie an das Leben im Freien gewöhnt sind, können sie dort auch bleiben – solange sie sich in einen Unterschlupf zurückziehen können. „Schutzhütten sollten aus mehreren Kammern bestehen, sodass die Tiere darin Fress-, Schlaf- und Toilettenbereiche haben. Zur Isolation der Hütte eignen sich neben einer Dämmung, Zeitungspapier, Stroh oder Heu, das – sobald es nass wird – auszutauschen ist“, heißt es. In sehr kalten Nächten helfe zusätzlich ein untergelegtes Wärmekissen.
Vögel
Heimische Singvögel können bei Frost und Schnee mit artgerechtem Futter bei der Nahrungssuche unterstützt werden. „Wenn das Thermometer immer weiter sinkt, der Boden gefriert und Schnee liegt, haben unsere heimischen Vögel es schwer, geeignete Nahrung zu finden. Tierfreunde können unterstützen, indem sie Futterstellen einrichten. Körnerfresser wie Finken, Spatzen oder Gimpel fressen Sonnenblumenkerne, Getreidekörner, eingefettete Haferflocken und unbehandelte Erdnüsse gerne“, erklärt James Brückner, Abteilungsleiter des Wildtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund.
Weichfutterfresser wie Rotkehlchen oder Zaunkönige dagegen nähmen gerne Fettfutter sowie getrocknete Insektenlarven, Amseln und Drosseln freuen sich auch über getrocknete Beeren, Äpfel und Birnen. Achtung: Brot, gewürzte Speisen und Essensreste sind jedoch als Futtermittel völlig ungeeignet.
Mit Material der dpa.