Ampel-Koalition

Scholz: Einigung über Kindergrundsicherung wird kommen

Kanzler Olaf Scholz muss in der Ampel-Koalition zwischen FDP und Grünen vermitteln. | © Christoph Soeder/dpa

02.07.2023 | 03.07.2023, 09:23

Bundeskanzler Olaf Scholz geht nach eigener Aussage von einer Einigung in der Ampel-Koalition über die Kindergrundsicherung bis zum Ende der Sommerpause aus. Das sagte der SPD-Politiker im Online-Format "Frag selbst" des ARD-Hauptstadtstudios.

"Die Regierung hat sich verständigt, dass die Kindergrundsicherung kommt", sagte Scholz. Man habe mit der Erhöhung des Kindergelds und des Kinderzuschlags schon zwei große Schritte gemacht.

"Und jetzt kommt noch das Nächste. Und darüber sind wir uns einig, dass wir das jetzt ganz schnell abschließend untereinander klären wollen, wie das ausgestaltet sein soll. Ich rechne damit, dass wir das bis zum Ende der Sommerpause hinkriegen."

Die Grundsicherung soll Leistungen wie das Kindergeld, das Kinder-Bürgergeld, den Kinderzuschlag und solche aus dem sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket zusammenführen. Die Grünen hatten einem Medienbericht zufolge von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) noch vor der für kommende Woche geplanten Kabinettsentscheidung zum Bundeshaushalt 2024 grundsätzliche Zusagen zur Kindergrundsicherung verlangt.

Ohne eine Einigung mit Lindner über die Eckpunkte von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) zur Kindergrundsicherung und über deren ausreichende Finanzierung würden die von Grünen geführten Ministerien dem Haushalt am kommenden Mittwoch nicht zustimmen, berichtete die "Rheinische Post" unter Berufung auf Grünen-Kreise.

Aufruf zu mehr Respekt

Der Bundeskanzler hat in seinem ARD-Sommerinterview auch zu "Respekt" für die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen. Bereits in seiner am Samstag veröffentlichten Videobotschaft hatte Scholz gesagt: „Es braucht wieder mehr Gelassenheit im Umgang mit anderen Ansichten und Lebensstilen. Respekt heißt: Niemand schaut auf andere herab."

"Der Kassierer im Supermarkt, die IT-Expertin, der Paketbote, die Chefärztin und die Gärtnerin - jede und jeder Einzelne wird gebraucht und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zu unserem Gemeinwesen." Alle hätte Anspruch auf Anerkennung, Würde und Respekt, anständige Arbeitsbedingungen und eine "ordentliche Rente".

Scholz sagte weiter: "Wir werden dafür sorgen, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landes sicher sein können, dass sie, ihre Kinder und Enkel eine gute Zukunft vor sich haben." Das sei wichtig in einer Welt, die sich rapide verändere. Die Bundesregierung sei für Zusammenhalt und Respekt angetreten.

Er betonte die zum 1. Juli gestiegenen Renten, die Angleichung des Rentenwerts in Ost und West und den von der Ampel auf 12 Euro angehobenen Mindestlohn, der nach Empfehlung der Mindestlohnkommission in den kommenden zwei Jahren um weitere 82 Cent steigen soll.