
Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) holt Deutschland digital endlich etwas auf. Damit ist die große Chance für eine bessere und effizientere Gesundheitsversorgung verbunden. Ärzte können genauere Diagnosen stellen, Patienten Doppeluntersuchungen vermeiden und auf eine besser abgestimmte Medikation hoffen. Die Forschung gelangt an Daten, die bei der Entwicklung effektiverer Therapien helfen. Die ePA kann sogar Leben retten, wenn Ärzte im Notfall schneller als bisher auf die für eine Behandlung notwendigen Informationen über die Patientenakte herankommen.
Eine Chance ist die ePA aber auch über den medizinischen Nutzen hinaus. Da praktisch jeder in Deutschland über sie verfügen kann, und bisher auch nur eine kleine Minderheit dagegen Widerspruch eingelegt hat, kann sie das Vertrauen in digitale Technologien stärken. Wenn die Patienten merken, wie viel Nutzen digitale Services bringen können, wird auch die Skepsis gegen deren Einsatz in anderen Alltagsbereichen schwinden.
Deutschland hängt bei der Digitalisierung noch immer weit hinter anderen Ländern her, die den ihr innewohnenden Fortschritt längst erkannt haben. Es ist höchste Zeit, dies zu ändern und die damit einhergehenden Effizienzgewinne mitzunehmen.
Lesen Sie dazu: Elektronische Patientenakte geht Ende April an den Start: Was Sie jetzt wissen sollten
Einfallstore für Datendiebe sollen verschlossen worden sein
Voraussetzung dafür ist die verlässliche Sicherheit der gespeicherten Gesundheitsdaten. Das war zuletzt in Zweifel gezogen worden, da Hacker Sicherheitslücken entdeckten. Die Einfallstore für Datendiebe sollen nun verschlossen worden sein.
Wenn diese Zusage eingehalten wird, steht einer bundesweiten Einführung nun nichts mehr im Wege. Wer immer noch Bedenken trägt, kann mit der Nutzung erst einmal noch warten, bis die ePA ihre Tauglichkeit bewiesen hat.