Kommentar

Hackerangriff auf die SPD: Aufwachen, noch ist es nicht zu spät!

Über ein Jahr nach dem Cyberangriff auf die SPD steht fest: Es war eine russische Gruppe, die die Attacke ausführte. Den Betroffenen sollte es eine Lehre sein.

Mehr als ein Jahr nach dem Cyberangriff auf die SPD steht fest: Es war eine russische Hackergruppe, die die Attacke ausführte. | © Symbolbild dpa

Markus Decker
03.05.2024 | 03.05.2024, 17:25

Die Nachricht verwundert niemanden, der sich ein bisschen auskennt. Russische Hackerangriffe sind schließlich nicht neu. 2015 etwa war der Bundestag das Ziel – sieben Jahre vor Beginn des russischen General-Einmarsches in die Ukraine. Derlei Attacken richten sich auch nicht gegen Deutschland allein.

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Erst kürzlich hat die finnische Airline Finnair den Flugverkehr nach Estland vorübergehend eingestellt. Denn Unbekannte stören GPS-Signale über der Ostsee. Das ist gefährlich. Und die Urheber sitzen mutmaßlich erneut in Moskau.

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Verwunderlich ist lediglich, dass immer noch Teile der SPD glauben, man könne mit den Verantwortlichen auch für derlei Angriffe verhandeln und den Konflikt „einfrieren“. Dabei liegt auf der Hand, dass der Krieg in der Ukraine Teil eines Krieges ist, den der russische Präsident Wladimir Putin gegen den demokratischen Westen insgesamt führen lässt – mit allen verfügbaren Mitteln

Parteien werden instrumentalisiert

Dazu gehören neben Drohnen und Raketen auch Computer-Viren, Falsch-Nachrichten und Auftrags-Morde sowie die Instrumentalisierung politischer Parteien wie der AfD oder des Bündnisses Sahra Wagenknecht, die Russland trotzdem als Opfer darstellen. Appeasement und Realitäts-Verleugnung helfen nicht weiter, sondern verschlimmern die Lage bloß, weil beides als Ermutigung verstanden wird.

Wer so Frieden zu säen meint, wird Eskalation ernten. Dass das Auswärtige Amt den russischen Geschäftsträger einbestellt hat, ist gut und schön. Wichtiger ist, dass Sozialdemokraten wie Rolf Mützenich und Ralf Stegner endlich zur Vernunft kommen. Bitte aufwachen! Noch ist es nicht zu spät!