Von
Lennart Krause
19.02.2016 | 19.02.2016, 22:19
Heute nehmen wir Abschied vom Fernsehen. Es hat seinen letzten echten Atemzug schon längst genommen. Was die Sender noch ausstrahlen, sind nichts weiter als lebensverlängernde Maßnahmen, weil sich Senderchefs und Programmdirektoren der bitteren Wahrheit noch nicht stellen wollen: Das Fernsehen ist tot. Und über diesen Toten lässt sich nicht mal etwas Gutes sagen.
Ja, es sind martialische Worte, aber das Fernsehen hat alles dafür getan, dass wir, liebe Trauergemeinde, so denken und fühlen. Es hat in der Vergangenheit schwere Sünden begangen. Welche fragen sie? Völlerei etwa. Immer mehr Geld fordern die Öffentlich-Rechtlichen von uns hart schuftenden Menschen. Alles nur, um den Götzen unserer Gesellschaft immer mehr Geld zu opfern. Den Fußballern, für die Milliarden gezahlt werden, um deren Spiele übertragen zu dürfen.
Womit wir bei der nächsten Sünde wären, dem Hochmut! Fernsehsender haben geglaubt, sich über den Menschen stellen zu können. Fernsehmacher halten sich für Götter, die sich schon vor vielen Jahren über den guten Geschmack und jegliche Form von Menschlichkeit hinweggesetzt haben. Ohne schlechtes Gewissen stellen vor allem Privatsender in vielen Sendungen Menschen in der Öffentlichkeit bloß, die sich intellektuell nicht wehren können. Aber damit ist endlich Schluss.
Neue Angebote wie Netflix und Co. haben den Kampf mit der Fernsehhölle angefangen und ihn mit ihren starken Eigenproduktionen jetzt schon gewonnen. Ihnen gebührt es, das Fernsehen nun feierlich zu Grabe zu tragen. Möge es dort in Frieden, aber hoffentlich für immer, ruhen!
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