Jan Hoet sagt Auf Wiedersehen

Auf der Wittekindstraße zwischen Brax und dem Go Parc könnte der Verkehr in den nächsten Tagen ins Stocken geraten. Hingehaucht auf rotem Samt und quasi nackt mit einem Staubsauger in der Hand blickt Jan Hoet herab und sagt "Au revoir Herford". | © REPRO: KIEL-STEINKAMP

05.05.2009 | 05.05.2009, 12:10

Herford (bag). Wie könnte es anders sein – Jan Hoet, Gründungsdirektor des MARTa, verabschiedet sich nicht still und leise von Herford, sondern mit einer letzten Provokation: Nackt in roten Samt gehüllt, sagt er auf einem Plakat "Au revoir" – auf Wiedersehen Herford und dankt den Freunden und Förderern des MARTa.

Warum ist er nackt und hat einen Staubsauger in der Hand? Jan Hoet: "Die Nacktheit steht für Transparenz, die ich immer wollte, die aber in Herford schwierig zu erreichen ist, weil viele Dinge hinter vorgehaltener Hand und hinterm Rücken passieren." Der Staubsauger symbolisiert den Wunsch so mancher Herforder, das Schmutzige, Verstörende zu überdecken und den Schein von Idylle und Sauberkeit zu wahren – ein Signet für Bürger und ihre Stadt, die alles verdrängen, was ihnen unangenehm werden könnte.

Jan Hoet wollte mit seiner Kunst im MARTa immer provozieren und irritieren. Mit seinem plakativen Abschied ist ihm das ein letztes Mal in Herford gelungen.

Au revoir, Jan!